Full text: Die Völker und Staaten der Erde (II)

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Abschil. 1. Allgemeine Verhältnisse. 
stufet: trägt, uud beu europäischen Völkerzuständen zugleich die 
höchste Mauuigfaltigkeit der Erscheiuuugen, so wie die größte 
Verwickelung der Lebens- und Erwerbsverhältuisse beigegebeu 
hat. — Man findet in Europa keine Nation, welche sich auf 
den bloßen Ackerbau beschränkte, welche nicht auf irgend eine 
Weise au jener Vervielfältigung der Lebens- und Erwerbs¬ 
verhältuisse Theil nähme; — der Bergbau beschäftigt tu 
den skandinavischen, schottischen, englischen, deutschen, karpa- 
thischen, uralischen Gebirgen, in den Alpen und Pyrenäen, 
auf der hcsperischeu, italischen, selbst auf der griechischen Halb¬ 
insel mehr oder weniger Hände. Handel und Gewerb- 
fleiß sind allgemein; vergebens sucht mau ein europäisches 
Volk, welches nicht wenigstens einigen Antheil daran hätte; 
im Allgemeinen übertreffen indeß die westlichen und südlichen 
Nationen in dieser Beziehung die östlichen und nördlichen, 
die Briten, Deutschen und Franzosen alle übrigen, während 
die slavischen und noch mehr die übrigen östlichen Völker¬ 
schaften am weitesten zurück geblieben sind. — In ähnlicher 
Weise arbeiten Enropa's Völker, wenn auch nicht alle, son¬ 
dern vornehmlich nur die germanischen und ein Theil der ro¬ 
manischen, thätig für die Ausbildung der Wissenschaften 
und Künste; aber auch den übrigen kömmt mehr oder min¬ 
der der Mitgennß ihrer Früchte zu Gut. — 
Der Ackerbau selbst, der zwar in den minder gewerbflei- 
ßigen und Handel treibenden Ländern des Erdtheils die Hanpt- 
nahrungsquelle, daher auch dort von der allerhöchsten Bedeu¬ 
tung für Lebensart und Weise der betreffenden Völker ist, 
hat dennoch seinen höchsten Aufschwung nicht bei ihnen, son¬ 
dern grade bei denjenigen Völkern genommen, welche auch 
in den übrigen Lebensrichtungen vorangeschritten sind, so daß 
diese eben darum in jeglicher Beziehung als die Kultur- 
Centra des Erdtheils und — vermöge der Vervollkomm¬ 
nung und Ansbrcitnttg der nautischen Kunst uitd des mari¬ 
timen Verkehrs — der ganzen Erde anzusehen sind. Unter 
diesen Völkern stehen die Briten, Deutschen und Franzosen 
obenan, andere streben ihnen rüstig und erfolgreich nach, und 
mehrere unter diesen, namentlich die gennanisch-protestantischen
	        
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