Full text: Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen

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und ungeschickt, wer nicht erzogen wird, bleibt ungezogen. Unwissende, 
ungeschickte und ungezogene Menschen sind ungebildet; niemand kann sie 
gebrauchen. Deshalb müssen alle Kinder in unserem Vaterlande in die 
Schule gehen; keins darf die Schule ohne genügende Entschuldigung der- 
säumen. — 
In welche Schule geht ihr? Wo liegt sie? Wie heißt der Herr- 
Direktor, der sie regiert? In welcher Klasse seid ihr jetzt? Welche Lehr- 
gegenstände stehen auf eurem Stundenplan? Wann hattet ihr Ferien? 
Wann war eine Schulfeier und weshalb? Wann wird die Prüfung statt- 
finden uud weshalb? Was werdet ihr dann erhalten? Was wünscht ihr 
alle am Schlüsse des Schuljahres? 
Welche anderen Volksschulen giebt es noch in unserem Wohnorte? 
Wo liegen sie? Wie unterscheiden sie sich von der unseren? Welche höheren 
Schulen sind euch bekannt? Wessen Geschwister besuchen diese? Was lernen 
diese dort? 
NB. Das Lehrzimmer bez. das Schulgebäude mit dem Hofe ist zu messen 
und zu zeichnen, und zwar im Grundriß, um das Verständnis des Wohnortsplanes 
anzubahnen, Ist ein solcher als Wandkarte vorhanden, so sind auf demselben die 
Schulen aufzusuchen. — Im Anschlüsse hieran sind noch die Themen: Unsere 
Schulordnung und Ein Schultag zu behandeln. Wir skizzieren diese nicht, 
da dieselben mit Rücksicht auf die Besonderheit jeder Schule zu gestalten sind. 
Ihre Wichtigkeit beruht auf dem allgemeinen Grundsatze, daß jeder Mensch vor 
allem in dem Kreise heimisch gemacht werden muß, in welchem er lebt, thätig ist 
und seine Pflichten zu erfüllen hat. Die Schule ist aber der Lebenskreis, in welchen 
das Kind täglich eintritt, und zwar oft der einzige, wo es zahlreiche Pflichten zn 
erfüllen, zahlreiche Vorschriften zu beachten hat. Daher muß dem Schüler seine 
Aufgabe und die der Schule gezeigt werden, um sein Interesse zu erwecken, ihm 
seine Pflichtenerkenntnis und dem Lehrer seine Lehr- und Erziehungsthätigkeit zn 
erleichtern. Das klärt sein Selbstbewußtsein als Schüler auf, fördert die Zucht 
und begünstigt erfahrungsgemäß die Entwickelung aller Schülertugenden. Wo bin 
ich? Was soll ich? Was thnt der Lehrer? Was habe ich zu thun? Mit welchen 
Mitteln lerne ich? :c. sind Fragen, die nicht nur am Anfange des Schuljahres, 
sondern auch im Verlaufe desselben immer und immer wieder einmal beantwortet 
werden müssen. 
1. Schulreim. Güll. W. II. 180. 
2. Der Faule. Reinick. W. II. 181, W. 250. 
3. Die kleinen Müßiggänger. Pocci. W. II. 182, W. 264. 
4. Wie Kaiser Karl schreiben lernte. Gerok. W. II. 183, W. 251. 
48. Die Kirche. 
a. Das Gebäude. Heute wollen wir die —kirche besprechen, die 
wir gestern besucht haben. Die Kirche ist auch eiu ösfeutliches Gebäude; 
sie steht an Sonn- und Feiertagen für jedermann offen. Auf unsere 
Bitten öffnete sie gestern der Kirchner (Küster) sofort, so daß wir alle 
eintreten und sie auch im Innern betrachten konuteu. 
Schon von weitem erkannten wir unser Ziel, die ... . kirche, au dem 
hohen Turme, der wie ein großer Finger hinauf zu Gott im Himmel 
zeigt. Wir gingen dem Turme nach und kamen auf den . . . platz, wo die 
... kirche steht. Das große Kirchengebäude mit dem hohen Dache über-
	        
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