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gehütet. Von Schulau gelangt man in nördlicher Richtung
über Spitzerdorf nach Wedel. Auf dem Marktplatze dieser
Stadt steht eine Rolandsäule, ein steinernes Standbild,
das einen geharnischten Krieger darstellt. Solche Standbilder,
die auch in andern deutschen Städten vorkommen, waren in
früheren Zeiten Marktzeichen, d. h. Zeichen der Marktgerechtigkeit
einer Stadt. Unter der Rolandsäule wurden auch Streitig-
keiten geschlichtet, in Wedel namentlich beim Handel auf dein
dortigen Ochsenmarkt.
Bei Schulau hört das hohe Elbufer auf, und die Elb-
marsch beginnt. Das höher liegende und darum trockene Land
heißt Geest.
32.
Das Klima unserer Heimat.
Die Erde ist überall von Luft umgeben. Diese ist zu
verschiedenen Zeiten von verschiedener Beschaffenheit, bald kalt,
bald warm, bald feucht, bald trocken, bald bewegt, bald ruhig.
Die durchschnittliche Beschaffenheit der Luft in einem Lande
nennt man das Klima desselben. Die Erwärmung der Luft
geschieht durch die Sonne. Je schräger die Sonnenstrahlen
auf die Erde fallen, desto geringere Wärme erzeugen sie; je
mehr sie sich der senkrechten Richtung nähern, desto mehr
Wärme bringen sie hervor. Zu welcher Tageszeit zeigt sich
die geringste, wann die höchste und wann eine mittlere
Wärme? Wie die Erwärmung an jedem Tage wechselt und
deutlich vier verschiedene Zeitpunkte zeigt, so ist dies bei uns
auch im Verlaufe eines Jahres der Fall. In welcher Jahres-
zeit ist die Hitze am größten? In welche Zeit fällt die größte
Kälte? Wann zeigt sich eine Wärme, die das Mittel zwischen
der niedrigsten und der höchsten hält? Welche Monate sind
einander am meisten entgegengesetzt? Welche sind sich am
ähnlichsten? Um das Maß der Erwärmung ganz genau fest-
stellen zu können, bedient man sich eines Instrumentes, welches
den Namen Thermometer oder Wärmemesser führt.
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