Full text: Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus

§ 10. Klima und physische Kultur. - § 11. Industrie und Gewerbe. 
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Heidelbeeren. Bis zur Waldgrenze geht die Eberesche, Lärche, Buche, jenseits sind 
Grasflächen mit Sennhütten und Viehherden. 
In Lothringen haben wir die großen Wälder von Bitsch, ferner Wälder auf 
bem Sattel von Buschborn, beide auf Buntsandstein. Sonst ist Lothringen wenig 
bewaldet. 
An Wild beherbergt der Hochwald Rehe, Hirsche, Hasen, Wildschweine, Füchse, 
Marder, Wildkatzen, Tauben u. a. 
Die Wälder im Alluvium der Flüsse sind im Überschwemmungsgebiete 
selbst besonders mit Weiden bestanden, etwas weiter vom Flusse ab mit vielerlei 
Laubbäumen und Schlinggewächsen. Sie beherbergen Kaninchen, Fasanen, Rehe, 
Hasen, Füchse u. a. Die Altwasser des Rheiues sind damit umrahmt, der Straß- 
burger Rheinwald bei Neuhof (2053ba), derSchlettstadterIllwald (2183 ha) 
gehören hierher. 
Im Diluvium der Rheinebene befinden sich wenige größere Waldungen; 
der Hagenauer Wald, 13 781 da, gehört ungeteilt dem Staate und der Stadt 
Hagenau. Die in Sufflenheim ansässigen Töpfer haben das Recht, die im Walde 
vorkommenden Tonlager (S. 25) zu benutzen. Zahlreiche Grabhügel aus keltischer 
und noch srüherer Zeit. Der Wald besteht aus Kiefern, Eichen, Buchen. Der 
Brumather Wald, 474 ha, gehört der Stadt Brumath. Kiefern, Fichten und 
viele Laubholzarten kommen dort vor. Dieselben Banmarten enthält der nach 
Rufach gehörende Thurwald (1441 ha). Der dem Staate gehörende Kasten- 
Wald bei Neubreisach und der Hartwald (14197 ha) liegen zwischen Jll und 
Rhein, sie haben besonders Eichen im Oberholz, Hainbuchen im Unterholz neben 
einer Reihe anderer Baumarten. Durch den Hartwald zieht ein von den Römern 
ausgebauter Keltenweg von Basel über Hirzfeldern, Oberhergheim nach dem 
Römerkastell Egisheim, nach Brumath, Selz; an demselben finden sich zahlreiche 
Grabhügel aus keltischer und noch früherer Zeit. Der Untere Mnndatwald 
(1208 ha), südlich von Weißenburg, zu beiden Seiten der Lauter ist im ungeteil- 
ten Besitze des Staates und der Stadt Weißenburg und besteht aus Nadel- und 
Laubholz. Mit dem Oberen Mnndatwald, der nordwestlich von Weißenburg im 
Gebirge steht, bildet er die Fortsetzung des pfälzischen Bienwaldes. 
§ 11. Industrie und Gewerbe. 
Zwei Industriezweige sind im Reichslande von hervorragender Bedeutung: 
die Herstellung und Bearbeitung von Geweben (Textilindustrie), welche nach 
der Zählung von 1907 über 78000 Personen beschäftigt, und der Bergbau nebst 
Hütten- und Salinenwesen (Montanindustrie) mit 43700 Personen. 
1. Die Spinnereien, Webereien, Färbereien, Bleichereien und 
Druckereien von Baumwolle und Baumwollenstosfen, von Wolle und Wollen- 
stoffen, die Zwirnerei find besonders im Oberelsaß hervorragend und Welt- 
bekannt, nirgends übertroffen. Es sind da besonders Mülhausen, Dornach, 
Münster, Colmar, Gebweiler, Bühl, Markirch, Wesserling, Sennheim, Thann zu 
nennen, im Unterelsaß Bischweier, Erstein, Hüttenheim (Kr. Erstein), Lützel- 
hausen, Rothau im Breuschtal.
	        
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