fullscreen: Bilder aus den deutschen Kolonien

Schutzgebiet Deuffch-Ottcifrikci. 
1. Uanga, der ßaupfhafen der Kolonie. 
Nicht fern von der grünen Küste des Festlandes bahnte sich uitfer 
Dampfer durch die noch immer aufgeregten Fluten des Meeres seinen Weg 
nach Süden. Je mehr wir uns der deutschen Küste näherten, um so an- 
ziehender ward das Landschaftsbild, weil über dem grünen Küstensaum in 
blauer Ferne die schön gezackten Linien der Usambaraberge immer schärfer 
hervortraten und den Hintergrund des malerischen Bildes abschlössen. Im 
Vordergrunde brandete das Meer gegen die Korallenriffe und hatte zum Teil 
in mannigfaltigen Formen kleine Inseln vom Festlande abgespült, zwischen 
denen hier und da als natürliche Brücke die Oberkante des ehemaligen Landes, 
mit üppigem Grün bedeckt, stehen geblieben war, während unten die Wellen 
des Meeres durch diesen Brückenbogen hindurchwogten. Zahlreiche Fischer- 
boote waren sichtbar, die, aus einfachsten Einbänmen hergestellt, nach beiden 
Seiten weite Ausleger haben. Die kühnen Insassen wagen sich auf diesen 
zerbrechlichen Fahrzeugen weit in die unruhige See hinaus, um reiche Beute 
an Fischen und Schaltieren von den seichten Korallenbänken heimzubringen. 
Der Fischreichtum an den Küsten unserer Kolonie ist teilweise ein so außer- 
ordentlicher, daß eine wirtschaftliche Verwertung dieser reichlich fließenden 
Nahrungsquelle auch für europäische Fischereigesellschaften ernster Prüfung 
wert erscheint. 
Der schöne Leuchtturm von Alenge mit dem im maurischen Stil er- 
bauten Sanatorium auf der weit ins Meer hinausragenden Halbinsel gleichen 
Namens gibt zuerst Zeugnis von der fürsorgenden Kulturarbeit der deutschen 
Regierung. 
Nach kurzer Fahrt zwischen den Korallenriffen hindurch an der söge- 
nannten Toteninsel vorbei, machte unser Schiff in früher Nachmittagsstunde 
in dem herrlichen, sicheren Hafen von Tanga an der Boje fest. 
Ein entzückendes Landschastsbild umgibt uns. Überall üppiges Wachs- 
tum; prachtvolle Palmenhaine und mächtige Affenbrot- und Mangobäume 
zeugen von der Schaffenskraft der tropischen Natur in diesem gesegneten, 
nördlichsten Hasenplatze der Kolonie. In weiter Ferne erstrecken sich hinter
	        
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