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IV. Erden und Steine.
331. a. Der gemeine Guar) oder Kieset
ist ein einfaches Mineral und zählt za den Erden und Steinen. Er be¬
steht aus Kieselerde und ist gewöhnlich mattglänzend, weiß und an den
Kanten durchscheinend. Oft zergt er aber auch, infolge von Beimengungen,
eine graue, gelbliche, rote, braune oder bläuliche Färbung. Der Quarz
ist so hart, daß er Glas ritzt und daß der Stahl an ihm Funken giebt.
Im Feuer ist er für sich allein unveränderlich; aber mtt Soda und
Pottasche vermischt, schmilzt er zu Glas. Der Quarz zeigt einen
muscheligen oder splitterigen Bruch und kommt häufig krystallisiert vor.
Er bildet dann regelmäßige, sechsseitige Säulen und Pyramiden, oft
von beträchtlicher Größe. Die schönste Krystallbildung zeigt der edle
Quarz oder Bergkiystall.
Der Quarz ist außerordentlich verbreitet Er findet sich in den
Gebirgen als Quarzfels, bildet in Bächen die durch das Fortrollen ab¬
gerundeten Kieselsteine, überdeckt als Sand weite Landstrrcken, Wüsten
und Ufer und ist ein wesentlicher Gemengteil von Granit, Gneis,
Porphyr und Sandstein. Der Quarz dient zur Bereitung des Glases,
Zu Pflastersteinen und als vortrefflicher Straßenbewurf
b Andere (tzuarsarten. Der Bergkrvstall oder Ldelguarz ist wasser¬
hell, stark glasglänzend und stets krystallisiert. Man findet ihn in den Ncgebirgen
(in Granit, Gneis zc), und zwar in Höhlungen
derselben, in den sog. Krystallkellcrn, deren wände
oft dicht mit Krystallen besetzt sind, besonders reich¬
lich am St. Gotthard, im Ural und auf der Insel
Madagaskar. Bisweilen haben die Krystalle ein
Gewicht von mehreren Zentnern.; meist aber sind
sie klein Der Bergkrystall wird zu allerlei Schmuck-
gegenständen verarbeitet, zu Ring- und Nadelsleinen,
zum Behang der Kronlruchter, zu falschen Diaman¬
ten u. s. w. Selrener sind die farbigen Bergkrys
talle (veilchenblau, weingelb, rauchbraun, scbwarz)
Rheinkiesel sind durch das Fortrollen im Flußbett
abgerundete Bergkrystalle.
Der gelbbraune Feuerstein oder Flint findet
sich in Kreidebergen in Gestalt von Kugeln, die zu
scharfkantigen Stücken mit muscheligen Bruchflächen Druse (Gruppe) von Bergkrystall,
zerschlagen werden. In vorgeschichtlicher Zeit (in
der sog. Steinzeit) diente er zu Speer- und Pfeilspitzen, Streitäxten, Vpfermesiern
und ähnlichen Geräten, später zum Feuerschlagen (mit Stahl und Zunder) und zu
Flintsteinen an Gewehren (Flinten).
Farbige (Quarze sind der Thalcedon, Jaspis, Achat und Vpal. Die schönsten
Sorten gelten zumteil als Halbedelsteine und dienen geschliffen zu Ringsleinen,
Schalen, Dosen rc.
Diele Edelsteine sind eine Verbindung von Kiesel- und Thonerde und an¬
dern Stoffen, wie z. B. der Rubin rot, der Topas gelb, der Smaragd grasgrün,
der Saphir blau und der Granat blutrot. Geschliffen heißen sie Juwelen und
zeichnen sich durch Parte, Farbe, Glanz und „Feuer" aus.