fullscreen: Die Völker und Staaten der Erde (II)

486 Abschn. 2. Das gern,an. Europa., Kap. 5. Schweiz. Eidgenossenschaft. 
so in den ebenen und Jura-Kantonen herrschend geworden ist, 
daß jedoch jener sich ebensowohl in der Ebene behauptet hat, 
als dieser in das Hochgebirge eingedrungen ist, daß unter den 
deutschen Kantonen nur die kleineren und volksärmcren der 
katholischen, alle größeren dagegen und ebenso die franzö¬ 
sischen der protestantischen Kirche angehören; — daß der 
italiänische Kanton ausschließlich katholisch ist, während sich 
in dem rhätischen (im Engadin rc.) und hier selbst unter 
seinen italiänischen Bewohnern (im Bergell-Thal) viele Pro¬ 
testanten befinden u. s. w. — 
2. Die Gesittung und das Unterrichtswesen in 
der Schweiz hängen, wie überall, sehr genau mit den kirch¬ 
lichen und religiösen Verhältnissen zusammen. Im Allgemein 
nen gehört die Schweiz ohne Zweifel zu denjenigen Ländern 
der Erde, in denen Gesittung und Intelligenz am weitesten 
vorgeschritten sind. Aber sicherlich ist dieser Ruf vorzugsweise 
in den reformirten — deutschen wie französischen — Kantonen 
begründet worden; dem Protestantismus verdankt die Schweiz 
den größten und namhaftesten Theil ihrer Literatur. Genf und 
Zürich sind und waren seit lange Helle Brennpunkte geistige!» 
Lebens und »vissenschaftlichen Wirkens, und haben in dieser 
Beziehung europäischen Ruf gewonnen. Basel ist der Sitz 
einer altberühmten Hochschule; in Zürich und Bern sind neuer¬ 
dings (1833 und 1834) ebenfalls Universitäten errichtet »vor¬ 
der»; Genf, Lausanne, Neufchatel haben Akadeinien, von denen 
die ersteren beiden fast die Bedeutung von Universitäten in An¬ 
spruch nehlnen können. Dieser» höheren Lehranstalten muß auch 
Pestalozzis berühmtes Erziehungs-Institut zu Jferten und 
Fellenbergs ökonornische Lehranstalt zu Hofwyl bei Bern hin¬ 
zugezählt werden. — Die katholische Schweiz besitzt dagegen 
keilte höhere Unterrichtsanstalt und von den 18 Gymnasien 
oder Lyceen der ganzen Eidgenossenschaft gehören den katho¬ 
lischen Kantonen nur sieben an. — Auch das Volksschulwesen 
ist in der protestantischen Schweiz, namentlich in den Kanto¬ 
nen der Ebene, in Waadt, Genf, Neufchatel, Zürich, Basel, 
Schaffhausen, Aargau und Bern, viel weiter ausgebildet, als 
in den katholischen, unter denen besonders die Hochalpen-
	        
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