Full text: Darstellender Anschauungsunterricht

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Wort reden können. Das Ineinander des körperlichen und des 
geistigen Tuns kann nicht genug betont werden. Darum will auch 
der Abschluß unserer Kapitel durch die Darstellungsform nicht etwa 
ein methodischer Hinweis sein, als seien Kneten, Ausschnei- 
den, Stäbchenlegen und Zeichnen nur Ziele oder Endergeb- 
nisse des Anschauungsunterrichts. Sie sind nichts anderes als 
Hilfsmittel zur Gewinnung und Ausgestaltung von Anschau- 
ungen, und es kann nicht genug davor gewarnt werden, als seien 
sie — die sich ja so bequem ausstellen lassen — die Hauptsache. 
Wir möchten unsere Darlegungen im allgemeinen Teil (Abschnitt 7) 
durch einige Bemerkungen ergänzen, die sich aus unsere Abbildun- 
gen beziehen. 
Wir haben besonders darnach gestrebt, in den Grenzen des Mög¬ 
lichen zu bleiben, die Linie nicht zu überschreiten, die durch die 
Leistungsfähigkeit des Kindes gegeben ist. Darum sind 
die zur Darstellung ausgewählten Gegenstände sämtlich einfach. 
Es sind ferner solche Dinge ausgewählt, die zu den wesentlichen 
Vorstellungen gehören. Es kam uns nicht in erster Linie auf die 
Beantwortung der Frage an: Was läßt sich überhaupt darstellen? 
sondern vielmehr auf die Beantwortung der Frage: Was ist wich- 
tig genug, um geformt zu werden? Wieweit es uns 
gelungen ist, diesen Forderungen gerecht zu werden, wird die Praxis 
lehren, aus der die Vorschläge ja auch hervorgegangen sind. 
Jedes Bild zeigt im allgemeinen, von links nach rechts folgend, 
Vorschläge für das Formen, das Ausschneiden, das Stäbchenlegen 
und das Zeichnen. 
Die für das Formen in Plastilin vorgeschlagenen Dinge sind 
körperlich dargestellt mit Eigenschatten und Schlagschatten. Es ist 
besonders zu bemerken, daß die Rücksicht auf die Technik des For- 
mens gewisse Generalisier ungen in der Gestaltung erklärt. 
Bei einzelnen Gegenständen ist die Entstehung des Modells ange- 
deutet worden. Auch für die Notwendigkeit der Verwendung des 
Nutzmaterials finden sich zahlreiche Hinweise. 
Die Ausschneidearbeiten sind gekennzeichnet durch die 
Darstellung der Gegenstände in Silhouettenform. Auch hier ist die 
Entstehung angedeutet worden. Es ist nicht immer leicht, einen 
Gegenstand aus einem Stück zu schneiden; manchmal ist diese An 
der Herstellung auch aus Schönheitsrücksichten nicht zu empfehlen. 
Freilich kommt es bei den Ausschneideübungen auf die Form des 
Gegenstandes an, auf das Sehen des Durchschnitts. Daneben aber 
steht die Erziehung des Farbensinnes. Die Wahl des richtigen 
Farbentons unter den verschiedenen Sorten des Glanzpapiers ist eine 
sehr wichtige Sache der Geschmacksübung. Darum empfehlen 
wir, viele der Gegenstände aus ihren Teilen zusammenzusetzen. Der
	        
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