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an Klippen und Felsen brechen, so entsteht die Brandung.
Wellenschlag und Brandung sind unregelmäßige Bewe¬
gungen. Das Meer hat aber auch eine regelmäßig und be-
stimmt wiederkehrende Bewegung. Alle Tage steigt und fällt
das Meer zweimal. Das Steigen heißt Flut, das Fallen
Ebbe. Jede dieser Erscheinungen dauert 6 Stunden.
Die Tiefe des Meeres ist eine sehr verschiedene. An
steilen Küsten ist das Meer gewöhnlich gleich sehr tief, an
flachen Küsten nimmt es nur allmählich an Tiefe zu. Den
Meeresboden haben wir uns ganz wie den Landboden zu
denken. Auch dort wechseln Berg und Thal. Die Meerge-
birge ragen oft über den Meeresspiegel hervor und bilden
dann größere und kleinere Inseln, von denen die kleineren
auch den Namen Eilande sühren. Zuweilen aber ragen sie
nur mit den obersten Spitzen über das Wasser hinaus und
bilden dann Klippen und Felsen. Liegen diese dicht unter
dem Wasser, oder wenig über dasselbe hervorragend, in einer
Reihe, so bilden sie ein Riff. Diejenigen Stellen, an denen
das Meer eine überraschend geringe Tiese hat, nennt man
Untiefen. Da, wo der Meeresboden sich bis zum Meeres-
spiegel erhebt, bildet er Sandbänke. Dünen sind Sandhügel
auf dem Strande.
Es giebt langgezogene und runde Inseln. Die ersteren
liegen meistens in der Nähe der Kontinente oder größeren
Inseln; sie bilden häufig Inselketten und Jnselkränze.
Die runden Inseln liegen meist entfernter von den Erdteilen
mitten in der See; sie bilden seltener eine Kette, sondern sind
mehr in Kreisen gelagert. Solche Jnselkreise nennt man In-
selgruppen (Archipelage).
8. Das Vand.
Der Meeresspiegel bildet aus der Erdoberfläche die voll-
kommenfte und tiefste Ebene; denn alles Wasser ruht nicht eher
und hört nicht eher auf zu fließen, als bis es die tiefsten
Stellen der Erdoberfläche gefunden und dann sich in eine
möglichst wagerechte Masse vereinigt hat. Das Land bildet
nun nirgends eine solche wagerechte Fläche, wie der Meeres-
spiegel. Doch giebt es Gegenden auf der Erde, die mehr
oder weniger flach, wagerecht oder eben sind; solche Gegenden
nennt man Ebenen oder Flachländer. Dieselben liegen
manchmal nur wenig höher, als der Meeresspiegel; in diesem
Falle nennt man sie zugleich Tiefländer. Fast alle Mündungs-
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