Full text: Heimatskunde der Provinz Westfalen

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länder großer Ströme sind Tiefländer oder Niederungen, 
d. h. Ebenen, die sich kaum oder nur wenig über den Meeres- 
spiegel erheben. Oft liegen diese Tiefländer fo niedrig, daß 
sie durch Dämme oder Deiche gegen das Meer geschützt 
werden müssen. Es giebt aber auch Ebenen, die viele 
100 Meter höher als der Meeresspiegel liegen, zu denen man 
also aus den Tiefebenen bedeutend aufsteigen muß. Man 
nennt solche Ebenen Hochebenen, Hochplateaux, Tafel- 
länder. Hochebenen sind also hochliegende Ebenen. Wellen- 
förmige Ebenen sind solche Ebenen, die durch kleinere Er- 
höhunaen unterbrochen werden. Sonstige Erhöhungen der 
festen Erdoberfläche bezeichnet man mit den Namen Anhöhe. 
Hügel, Berg. Nur höhere Erhebungen verdienen eigentlich 
den Namen eines Berges. Jeder Berg hat drei Teile: Fuß, 
Abhang und Gipfel. Wenn der Gipfel aus spitzigen Fel- 
sen besteht, so heißt er Horn, Nadel oder Zahn, wenn er 
kugelförmig ist, Pic, ein abgerundeter Gipfel Kopf, Kuppe 
oder Puh. Weit ausgedehnte, zusammenhängende Bergmassen 
nennt man Gebirge. Wenn diese wie in einer Reihe ge 
ordnet erscheinen, so heißen sie Kettengebirge, wenn sie 
mehr gerundet zusammen liegen, Masseugebirge. Der be- 
stimmt hervortretende Rücken oder Schettel des Gebirges 
heißt Gebirgskamm. Über denselben erheben sich die Gipfel, 
in oder unter demselben befinden sich. Einsenkungen oder Ein- 
sattlungen (Joche); sie werden als Übergänge oder Gebirgs- 
straßen benutzt uno heißen davon Pässe. Durch das Zusam- 
mentreffen verschiedener Bergketten entsteht ein Gebirgs 
knoten oder Gebirgsstock. 
Die größeren Vertiefungen zwischen den Gebirgen nennt 
man Thäler. Sie heißen Längenthäler, wenn sie mit 
dem Gebirge oder Gebirgskamme gleiche Richtung haben, 
Querthäler, wenn sie das Gebirge quer durchschneiden. 
Eine schmale Vertiefung zwischen hohen Felswänden heißt 
Schlucht. 
Vulkane sind feuerspeiende Berge. Dieselben haben auf 
dem Gipfel eine trichterförmige Öffnung (Krater). Der 
Krater strömt Rauch und Gase aus. Manchmal werden 
schlammige Massen ausgeworfen, die auch als geschmolzene 
Ströme (Lava) den Berg hinabfließen. Den vulkanischen 
Ausbrüchen gehen oft Erdbeben voran. Man unterscheidet 
thätige und erloschene Vulkane. 
Der Boden ist nach seiner inneren Beschaffenheit sehr
	        
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