Full text: Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe

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Weserbergkette. Davon trennt ihn ein Langental, dem anfänglich 
die Bnckebnrger Ane vor ihrem Eintritt in die Bückeburger Ebene 
folgt. Im nnd W steigt der Berg ans der Ebene sanft an, int 
S und O zeigt er aber ziemlich steile Böschung. Sein Rücken ver- 
läuft gradlinig und bildet nach dem Eilfer Paß zu zwei Flügel, 
deren n in der Nähe von Wilhelmshöhe recht steil abfällt 
(Eilfer Klippen). Der w Abhang (jüdischer Friedhof, 
Scheibenstand) ist als O st e r b rink bekannt. Hier leuchteten 
einst zur Erinnernng an die Völkerschlacht bei Leipzig (18. Ok- 
tober 1813) alljährlich Frendenfener. 
Dcmaldung nnd Dewässcrnng. Der Harrl ist dicht be- 
lvaldet nnd hat namentlich herrlichen Bnchemvald. Der Südabhang 
trägt viel dichten Nadelwald, in dem das Wild ein sicheres Versteck 
findet. Der Abfluß zur Aue und Schermbeeke, welche jene beiden 
Quertäler im 0 bezw. XV durchfließen, ist gering. Dennoch enthält 
der Berg reichliche Quellen, welche ein vorzügliches Wasser liefern. 
Die Stadt Bückeburg hat daher am Nordweftabhange ein Sainmel- 
becken für ihre Wasserleitung angelegt. 
Dcwoljncr. Die Bewohner der anliegenden Ortschaften treiben 
hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht. Einige finden als Bergleute, 
Ziegler und Waldarbeiter Beschäftigung, andere als Handwerker 
und Tagelöhner. Im Sommer haben manche Leute durch Abver- 
mieten au Sommerfrischler und durch Fuhrwesen guten Verdienst. 
Besonders ist das in Bad Eilsen der Fall. Hier und in Ahnsen 
finden sich die einzigen größeren gewerblichen Anlagen, nämlich 
zwei Ziegeleien. 
Ortschaften. Am Südabhauge liegen die Dörfer Knatensen 
und Selliendorf, die nach dem westfälischen Kirchdorfe Kleinbremen 
eingepfarrt sind. Am Nordabhange breiten sich die Dorfschaften 
Widdenfen, Ahnsen-Nenmühlen und Bergdorf aus. Au der Ostseite 
liegt der Badeort Eilsen, der wegen seiner starken Schwefel- 
quellen alljährlich von vielen Kranken besucht wird. Der Westab- 
haug wird ganz von der Stadt Bückeburg bedeckt. Viele schöne 
Häuser (Villen) erheben sich bis hoch an den Berg hinan nnd geben 
dem Orte schon von weitem ein freundliches Aussehen. Namentlich 
bildet das Fürstliche Schloß (Palais) am Harrl, der Wohnsitz unserer 
Fürstin-Mutter, mit seinen hohen Türmen und schönen Parkanlagen
	        
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