Full text: Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe

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die Trompeterstraße an. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts (1304) 
wird das Schloß Bückeburg erwähnt, um das sich später die 
Stadt entwickelte. Veranlassung zur Anlage dieser Burg waren 
jedenfalls häufige Fehden der Grafen von Schaumburg mit den 
Bischöfen von Minden um die Burg Aruheim (Hus Areu bei 
Petzen); letztere wurde schließlich geschleift und durfte nicht wieder¬ 
aufgebaut werden. Die befestigte Burganlage erhielt schnell die- 
selbe Bedeutung, welche einst „die Bückeburg" bei Oberukircheu 
idas castrum Buckeburg) als Schutzstätte für den Bnkkigau er- 
langt hatte. Sehr bald wird sich darum dieser Name auf die 
Neugründung übertragen haben, während für jene ältere Siedeluug 
zur Unterscheidung die Bezeichnung „Alte Bückeburg" üblich wurde 
(S. 82). 
Die Bückeburg (= Burg des Gaues Bukki) ist eine Gründung 
der Schaumburger, wahrscheinlich auf ursprünglich Arnheimschen 
Grund und Bodeu. Das neue Schloß wurde mit Teichen, Wällen 
und Gräben umgeben. In der Nähe ließen sich bald Leute nieder. 
Die erste Ansiedluug vermutet man an der Trompeterstraße. 
Sichere Nachrichten über die Entstehung des Schlosses uud der 
Stadt fehlen. 
Im Jahre 1365 wird Bückeburg als Flecken erwähnt. 'Zu 
dieser Zeit entstanden um das Schloß vier große Burgmannshöfe. 
Ihre einstige Lage bezeichnen wahrscheinlich das jetzige Museums- 
gebäude an der Langenstraße, das Altersheim an der Peter- 
silienstraße und die Dr. Wittesche Besitzung an der Trompeter- 
straße, während der vierte vielleicht an Stelle der heutigen Stadt- 
kirche gewesen sein wird. Der Flecken erhielt dadurch eine be- 
deutende Erweiterung. Bereits 1458 werden Bürgermeister und 
Rat der „Stadt" Bückeburg genannt. Der Flecken war also zur 
Stadt herangewachsen. 
Der wesentliche Ausbau des Ortes zur Stadt erfolgte jedoch 
erst im Anfange des 17. Jahrh. unter Fürst Ernst. Dieser ist 
als der eigentliche Gründer der Stadt anzusehen. Unter ihm 
entstanden Neue- und Sackstraße, auch ein Teil der jetzigen Bahn- 
Hofstraße vor dem Schloßtor. Er selbst ließ verschiedene große 
Bauten ausführen, auch den Umbau des alten Schlosses. Von ihm 
sind n. a. erbaut das frühere Rathaus, das Landgerichtsgebäude, der 
Marstall, das Reithaus, die Bürger-Knabenschule und die lutherische 
Stadtkirche. Die Stadt befestigte er durch innere uud äußere 
Wallanlagen mit davorliegenden Gräben. Um die Mitte des 
18. Jahrh. sind unter dem Grafen Wilhelm Schloß- und Stadt- 
befestiguugen erneuert worden. Die früheren Wälle und Tore 
der Stadt sind im vorigen Jahrh. verschwunden. Ein Rest der 
Wallanlagen ist in der Nähe der katholischen Kirche noch deutlich
	        
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