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deutenden Umsatz haben. — Zur Förderung des Handels und der
Industrie hat sich in nnsernt Fürstentums seit 1899 ein Handels¬
und Industriellerem gebildet, der seinen Sitz in Stadthagen hat.
Von großem Einfluß auf die Entwicklung des Handels sind
die Einrichtungen für den Verkehr, nämlich Wege, Bahnen, Post-
anstalten, Banken n. dergl. Auf diesen: Gebiete ist unsere Heimat
äußerst günstig gestellt. Mitten durchs Laud führt die uralte Heer-
straße llou Miuden nach Hannoller, der „Heelweg llor dem Sand-
llorde", unter der Fürstin Juliane (^ 1799) als Kunststraße llou der
Klus bis Kobbensen (25,7 km) ausgebaut. Dallou zweigt auf dem
rechten Weserufer in Minden eine andere größere Verkehrsstraße n
ab, die sog. alte Poststraße, die der Weser nach Bremen folgt. In
8 Richtung erschließen Verbindungen llon Bückeburg und Stadthagen
den Verkehr mit dem Wesertal und dem Fürstentum Lippe-Detmold.
Von all diesen bedeutenderen Verkehrswegen geht ein ausgedehntes
Netz guter Landstraßen und Wege aus, das immer mehr llerlloll-
ständigt wird. Früher standen unsere Wege in keinem guten Rufe,
heute aber sind sie so kunstgerecht ausgebaut, daß sie den Verkehrs-
bedürfniffen genügen. Die meisten Straßen sind erst in den letzten
Jahrzehnten angelegt und planmäßig ausgebaut. Tie Aufsicht führt
der Baurat in Bückeburg, dem die Straßennieister und Wegewärter
unterstellt siud. Für die Instandhaltung wurde seit 1784 Wegegeld
gezahlt, das llom 1. Oktober 1903 ab aufgehoben ist (Fortfall der
Schlagbäume). Heute tragen Staat, Kreise und Gemeinden allein
die Kosten. Zu den wichtigsten Verkehrswegen gehören die Eisen-
bahnen. Die erste Eisenbahn unseres Landes, die 24 km lange
Strecke der Köln-Mindener Bahu, wurde am 15. Oktober 1847 er-
öffnet. Sie ist auf Kosten des Fürsten gebaut, da der damalige
Landtag deu Bau ablehnte. Seit 1880 ist diese Bahnstrecke llom
preußischen Staate übernommen worden. Am Ausgange des 19.
Jahrhunderts sind in unserm Fürstentums noch zwei Kleinbahnen
gebaut, die Steinhuder Meerbahn (S. 44) und die Bahn Stadt-
Hägen-Rinteln (S. 102). Geplant ist die Strecke Stadthagen-Nienburg.
Als billigste Verkehrswege gelten die Wasserstraßen. Eine
derartige Verkehrsader wird unser Land schon in den nächsten Jahren
erhalten, nachdem die Vorarbeiten für den Mittelland-Kanal
bereits in Angriff genommen sind, der Schaumburg-Lippe n llon
Stadthagen durchzieht. Einen kleinen Wasserweg besitzen wir bereits