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IL Das Haus Schaumburg im Mittelalter.
Adolf V. (1295—1315), der Begründer der schaumburgischen
Linie, stiftete das Kloster Egestorf (1298), dessen Stätte heute die
Kolonie Friedrichsburg südlich von Hohenrode bezeichnet, gründete
die Johanniskapelle in Stadthagen (S. 99) und begann den Wieder-
aufban der St. Martinikirche daselbst. Er besaß im Holsteinischen
die Herrschaft Pinneberg und einige Allodialgüter in und um Hamburg.
Mit seiner Gemahlin, einer Tochter des Herzogs Johann von Sachsen,
erwarb er das Schloß Sachsenhagen, das seitdem im Besitz der
Schaumburger blieb. Ihm folgte sein gleichnamiger Sohn.
Adolf VI. (1315—1353) beteiligte sich an den Kriegen seiner
Vettern in Holstein und geriet in Gefangenschaft, aus der er sich
sehr teuer loskaufen mußte. Unter ihm wurde 1318 der Bau der
St. Martinikirche in Stadthagen vollendet (S. 97). Den geistlichen
Stiftern Loccum und Obernkirchen machte er große Schenkungen.
Auch brachte er das Schloß Bokeloh bei Wunstorf, das wahrscheinlich
früher verpfändet war, von einem Herrn v. Münchhausen käuflich
wieder au sich. Nach ihm kam seiu ältester Sohu Adolf zur
Regierung.
Adolf VII. (1353—1370) unternahm mit seinem Bruder
Gerhard, Bischof zu Minden und Gründer der Stadt Petershagen,
eine Wallfahrt nach Palästina zum Grabe Christi. Beide wurden
ein Opfer dieses Unternehmens. Gerhard starb während der See-
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