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geburt — Renaissance) der griechischen und römischen Künste und
Wissenschaften erlebten auch die Baukunst uud Bildhauerei, sowie
die Malerei eine hohe Blüte. Der Baustil dieser Zeit wird Re-
naissance genannt (s. Rathaus zu Stadthagen). Er wendet die
gerade und rundbogige Uberdeckung oder auch beide zugleich an.
Im Kirchenbau kommt auch die Kuppel zur Verwendung. Nach
Deutschland kam dieser Baustil, der besonders von Florenz ausging
(ital. Renaissance, Mausoleum in Stadth.), erst zu seiner höchsten
Blüte als sogen. Hochreuaissauce im Gegensatz zur Frührenaissance.
Er zeichnet sich durch sreie, schwungvolle Formen und reiche
Dekorationen aus (Schloß und Schloßkirche in Bückeb., Innen-
ausschmückung und Portalseite der Stadtkirche daselbst, die Ruinen
bei dem Jagdschloß Baum u. a.; aus neuerer Zeit das Reichstags-
gebäude iu Berliu). Die Spätrenaissance (Barockstil), etwa
1600—1700, artete zuletzt in Übertreibung der Formeu, willkürliche
und überbürdete Dekoration aus. (Herrliche Kunstwerke der Barock-
renaissance sind z. B. die Orgel in der Stadtkirche zu Bückeb. und
der goldeue Saal nebst Tür im Residenzschlosse daselbst.) — Im
18. Jahrh. herrschte der sogen. Zopfstiel (Rokoko), d. i. Muschel-
oder Schuörkelstil. — Im 19. Jahrh. kehrte man zu Formeu zurück,
die schließlich übertrieben einfach wurden und darum recht steif
wirkten (Empirestil — Einfluß Napoleons). — Deutsche Künstler
und Gelehrte suchten nuu die Vorbilder des Altertums und Mittel-
alters in Zusammenhang mit der Gegenwart zu bringen. Man
nennt diese Richtung, die namentlich von einigen Bayernkönigen ge-
sördert wurde, Klassizismus uud Romantik.
Zum Beginn des 20. Jahrhunderts endlich setzte einerseits das
Bestreben eiu, sich vou den Nachahmungen alter Stile abzuwenden
und eine dem heutigen Zeitgeiste entsprechende Kunstweise zu ent-
wickeln (Jugendstil), andererseits aber auch wieder mit alt-
einheimischen, örtlich begrenzten und bedingten Bau- und Kunst-
sormen Fühlung zu nehmen (Heimatschutzbewegung). Solche,
erst im Lause vou Jahrhunderten langsam herangebildeten und
wohlerprobten, vor allem der Gegend in der Form wie im Material
angepaßten Bauweisen sinden sich auch in den niedersächsischen
Landen, vornehmlich in Schaumburg-Lippe. Hier hat man im
Sinne der Bestrebungen des Heimatschutzes vielsach Hervorragendes
geleistet.