34 Drittes Kapitel. 
Von Jnsterburg an heißt der Fluß Pregel; mit der wasserreichen Alle; die Deime 
zum Kurischen Haff; unterhalb Königsberg ins Frische Haff. 
6) Die Memel oder der tliemen entspringt auf der südlichen Abdachung des 
nördlichen Rückens; erst im Unterlaufe deutsch (von Schmalleningken an). In der 
fruchtbaren Tilsiter Niederung teilt sich der Strom in die Arme Gilge und 
Ruß (letztere wieder geteilt); in das Kurische Haff. Linker Zufluß Szeschuppe. 
Zu dem Schwarzen Meere geht die Donau, die nur im Oberlaufe deutsch ist. 
Sie entsteht auf dem südöstlichen Teile des Schwarzwaldes aus den Flüßchen 
Brege und Brigach, die sich bei Donaueschingen vereinigen. Sie durchbricht den 
deutschen Jura, durchfließt, dessen Südrande entlang, die schwäbisch-bayrische 
Hochebene, wird von Regensburg an vom Bayrischen Walde am linken Ufer um- 
säumt und tritt dann in die österreichisch-ungarische Monarchie ein (Delta mit 
der Kilia-, Sulina- und St. Georgsmündung). Aus den Alpen kommen rechts fol- 
gende Nebenflüsse: die Äller (von den Allgäuer Alpen) bei Ulm; der Lech (von den 
Vorarlbergs Alpen) mit Wertach, unterhalb Rain; die Isar (vom Karwendel- 
gebirge) mit Loisach und Amper (Ammer- und Würmsee), unterhalb Deggendorf; 
der Inn (vom Malojapaß), von Kufstein aus deutsch, zuletzt Grenzfluß gegen Öfter- 
reich, mit Mang fall (Ausfluß des Schlier- und Tegernsees), Alz (aus dem 
Chiemsee) und Salz ach (Grenzfluß), bei Passau. Von linken Nebenflüssen sind zu 
nennen: die Warnitz (von der Frankenhöhe) bei Donauwörth; die Ältmiihl (von der 
Frankenhöhe) bei Kehlheim; die tlali (aus Walduab, Fichtelnab und Heidenab, die 
mittelste vom Fichtelgebirge), durch das oberpfälzische Plateau, oberhalb Regensburg; 
der Kkgen (vom Böhmerwald), umfließt den Bayrischen Wald, unterhalb Regensburg. 
Die Donau ist der zweitgrößte Strom Europas. 
Drittes Kapitel. 
Das Klimas) 
§ 1. Vorbetrachtung. 
Bei Betrachtung der klimatischen Verhältnisse eines Landes sind 1) die 
geographische Lage, 2) das Verhältnis zum Weltmeere und zu zusammen- 
hängenden Landmassen, sowie 3) die Bodenbeschaffenheit zu berücksichtigen. Was 
zunächst die geographische Lage unsres Vaterlandes anlangt, so gehört das- 
selbe Mitteleuropa an, ist aber von Südeuropa durch das von Westen nach 
Osten streichende gewaltige Gebirge der Alpen geschieden. Hiernach läßt sich 
naturgemäß erwarten, daß das Klima Deutschlands nicht nur ein kühleres sein 
wird als dasjenige der südeuropäischen Halbinseln, sondern auch als dasjenige 
Frankreichs. Berücksichtigt man weiterhin Deutschlands Verhältnis zum 
Meere und zu zusammenhängenden Landmassen, so muß für die nörd- 
lichen Gegenden wegen ihrer Meeresnähe eine Milderung des Klimas gegen- 
über den südlicheren, die dem Meere ferner liegen, erwartet werden; indes 
*) Vgl. hierzu: Audree uud Peschel, „Pbysikalisch-statistischer Atlas des Deutschen 
Reiches" (1876); van Bebbers „Regenkarten Deutschlands" (1876) und H. Neumanns 
„Deutsches Reich" (Bd. I).
	        
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