680 Drittes Kapitel. 
kanale und enthält einen Teil des nördlichen Wasgenwaldes; Acker- und Garten- 
land sind 38, Wiesen 13, Waldungen fast 43 Proz. der Fläche vorhanden; 1/l0 der 
Bevölkerung ist evangelisch. Darin: Saarburg, Kreisstadt uud Eisenbahnkrenznngs- 
puukt an der Saar, 3861 Einwohner. Kreisdirektion, Hauptzollamt, Gymnasium; 
Fabrikation von Spitzen, Handschuhen und Uhrfedern. Schon römische Niederlassung, 
im Mittelalter mit Warenniederlagen der Lombarden versehen, seit 1472 den Her- 
zögen von Lothringen unterworfen, 1661 französisch. — Nieder weiler, Dorf in 
der Nähe des Rhein-Marnckanals; Fabrikation von Steingutwaren. — Vallerys- 
thal, Dorf im Wasgenwalde, mit großer Glashütte. — Walscheid, großes Dorf; 
Fabrikation von Holzwaren. Burgruine. — Plaine de Valfch, Glasfabrikation 
(Uhrgläser); Steinbrüche. — Finstingen, Stadt und Bahnstation an der Saar, 
1250 Einwohner. Gerberei; früher Hauptort einer Herrschaft. — Niederst inzel, 
Dorf und Bahnstation; in der Nähe die Ruine Geroldseck. — St. Johann von 
Basel, Dorf, ehemalige Maltefer-Komturei. — Pfalzburg, hoch gelegene Stadt 
im nördlichen Wasgenwalde, 3661 Einwohner. Realschule, Schullehrerseminar; Filet- 
und Wollenstrickerei, Verfertigung von Handschuhen; Sandsteinbrüche. Anlage der 
Stadt 1570; dieselbe neu befestigt durch Vauban (1680). Früher Mittelpunkt eines 
Fürstentums, das 1583 an Lothringen, 1718 an Frankreich kam. — Lützel bürg, 
Dorf und Bahnstation an der Zorn und dem Rhein-Marnekanal; bedeutende Stein- 
brüche. — Dagsburg, Dorf in waldreicher Gegend des Wasgenwaldes, Sägemühlen. 
Auf einem Felsen über dem Dorfe stand früher das Schloß der Grafen von Dags- 
bürg; von den Fanzosen zerstört (1677). — Alb ersehntet lex-, Dorf an der Roten 
Saar; Glasschleiferei, Eisenwerk, Sägewerke. — Türkstein, Dorf in waldiger Gegend 
an der Weißen Saar; Burgruine; südlich davon, an der Saarquelle der Donon, 
(herrliche Aussicht). — Moussey, Dorf und Bahnstation am Rhein-Marnekanal; 
früher Hauptort einer Grafschaft. — Avrieonrt, Dorf dicht an der französischen 
Grenze, mit Obst- und Weinbau. Sandsteinbrüche finden sich noch bei den Dörfern 
Wilsberg, Gunzweiler und Heyersberg. 
Der Kreis Chäteau-Zaling, an der Seille gelegen; Acker- und Gartenland 
gegen 62, Weinpflanzungen 1,4, Wiesen gegen 13 und Waldungen 19 Proz. der 
Gesamtfläche; die Bevölkerung fast ganz katholisch. Darin: ClMeau-Zalins, Kreis- 
stadt und Bahnstation an der Kleinen Seille, 2087 Einwohner. Glasfabrikation, 
Salzquellen (bis 1826 benutzt), Ackerbau (Hopfen, Wein). — Salonnes, Dorf 
und Bahnstation an der Kleinen Seille, mehrere (jetzt unbenutzte) Salzquellen. — 
Dieuze, Stadt und Bahnstation an einem Quellfluffe der Seille, 2757 Einwohner. 
Saline, Steinsalzlager, Fabrikation von Chemikalien; Kunstgärtnereien und Samen- 
bau. Die Salinen sind seit dem 11. Jahrhundert in Betrieb (jetzt Privatbesitz). — 
Tarquinpol, Dorf am Lindensee, wahrscheinlich schon römische Ansiedelung 
(Decem Pagi?); Fundstätte vieler römiscker Altertümer. — Vie, Stadt und Bahn- 
station an der Seille, 2000 Einwohnern Hauptzollamt; starker Gemüse- und Obstbau 
(Melonen, Spargel ze.), Hopfenbau. Früher Saline und bedeutende Festung. — 
Moyenvie, Städtchen an der Seille (809 Einwohner), Saline, Gemüse-, Hopfen- 
und Weinbau. — Marsal, Städtchen an der Seille, 609 Einwohner; früher starke 
Festung (am 15. August 1870 von den deutschen Truppen eingenommen). Beim 
Dorfe Lagarde das Schloß Martincourt. — Obst- und Wein-, teilweise auch 
Hopfenbau finden sich bei den Dörfern Chambrey (Bahnstation) und Vergaville 
(Bahnstation).
	        
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