Full text: Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale (Bd. 7)

Das sächsische Vogtland. 11 
Blick in die weite Waldeinsamkeit, was den Felsen interessant macht, als viel- 
mehr eine mineralogische Merkwürdigkeit. Neben unzähligen Quarzkristallen 
enthält die Gesteinsmasse nämlich noch weingelbe Topase, die sich meist in Drusen 
zwischen Kristallzacken finden. Diese sächsischen Topase sind erst seit dem 
vorigen Jahrhundert bekannt geworden. Nach der gewöhnlichen Angabe wurde 
zuerst ein Auerbacher Tuchwebermeister, Christian Kraut, auf die glänzenden 
Steine aufmerksam, ließ sie im stillen brechen und schleifen und brachte sie im 
Auslande in den Verkehr, wo sie unter den Namen Schneckensteine, Königs- 
krönen und sächsische Topase wegen ihrer Härte und ihres gelben Glanzes Auf- 
sehen erregten und als etwas Neues sehr gesucht und teuer bezahlt wurden. 
Der Schneckenstem von der Ostseite. 
Durch den Namen „sächsische" Topase darauf aufmerksam gemacht, ließ die 
Regierung Nachforschungen anstellen, und Kraut geriet dadurch so ins Gedränge, 
daß er es für das beste hielt,t dem damaligen Kurfürsten den Fundort der Edel- 
steine zu entdecken (1727). Da derselbe auf dem Grund und Boden des Ritter- 
gutes Falkenstein liegt, erkaufte ihn der Kurfürst von dessen Besitzer in Hoffnung 
reichlichen Gewinns und überließ den kunstgerechten Abbau des Felsens einer 
Gewerkschaft von 124 Kuxen, in der sich außer Bürgern von Falkenstein, Schnee- 
berg, Plauen und andern Städten mehrere Edelleute und kurfürstliche Beamte 
befanden. Der Hauptgewerke war ein Edler von der Planitz, dem die gewonnenen 
steine, als Ringsteine, Schnallensteine, Hemdenknopfsteine u. f. w., ausgeliefert 
wurden. Die Hoffnungen freilich, welche man auf die neue Zeche, „Königskrone"
	        
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