Tas Schloß zu Bernburg.
Bernburg. — Blick auf die anhaltischen Lande (Kothen, Zerbst, Dessau, der Park
zu Wörlitz).
Oernburg. Von Wettin geht die Saale, immer von Höhen begleitet, bis
Alsleben noch in nordwestlicher Richtung fort; dann aber wendet sie sich wie-
der nach Norden und tritt nun sofort in den Teil des Herzogtums Anhalt ein,
der sich von der Südweftecke der Provinz Brandenburg quer über Elbe, Mulde
und Saale hinweg aus Aschersleben zu erstreckt, jene Stadt der Provinz Sachsen,
die in dem schmalen Teile derselben liegt, welcher das große östliche Stück Anhalts
von dem kleinen, dem Harzgebiete angehörigen westlichen Stücke trennt.
Auf ihrem nördlichen Laufe durchschneidet die Saale den westlichen Teil
von dem Hauptgebiete Anhalts, und ungefähr in der Mitte dieser Strecke liegt
die alte Stadt Wernburg. Sie dehnt sich auf beiden Ufern der Saale aus.
Auf der linken Seite treffen wir in der breiten Flußaue Alt- und Neustadt,
denen sich im Nordwesten das ehemalige Dorf Waldau seit 1871 als Vorstadt
anschließt, und auf der rechten die Bergstadt. Die ganze Stadt zählt 13 593
Einwohner. Eine steinerne Brücke verbindet die beiden Ufer des Flusses in
der Stadt, und eine Eisenbahnbrücke thnt dasselbe unterhalb der Stadt.
Die Stadt Bernburg macht einen freundlichen und stattlichen Eindruck durch
die meist hohen, ganz ans Stein gebauten Häuser und die kräftig und massen-
Haft aufstrebenden Türme der zahlreichen Kirchen, unter denen die spätgotische
Marienkirche die erste Stelle einnimmt. Das schönste Bild gewährt die Berg-
stadt, sowohl von unten als von oben. Sie bedeckt teils den Rücken eines