Full text: Bilder aus der Mark Brandenburg, vornehmlich der Reichshauptstadt (Bd. 9)

Das Fernsprechwesen (Telephonie). 109 
Störungen im Betriebe und. was am wichtigsten, die genaue Stelle derselben 
in dem Röhrensystem zu ermitteln. Bislang ist erst eine Störung, die in der 
Nacht sofort beseitigt wurde, vorgekommen, was sicherlich für die Güte und den 
regelrechten Betrieb der Anlage spricht. Die Gesammtlänge des Röhrennetzes 
beträgt jetzt (Anfang 1881) 33 km. Im vergangenen Jahre betrug die Anzahl 
der Rohrpostsendungen 500,000 (im vorvergangenen nur 300,000), und sie 
ist im fortwährenden Wachsen begriffen. 
Im Berliner Fernsprechamt. 
Aas Aernsprechwesen — so übersetzt der vorerwähnte Gewährsmann 
in der Zeitschrift „Der Bär" die Telephonie — ist bei ihrem Bekannt- 
werden allgemein, vielleicht aber ein klein Wenig zu sanguinisch und enthusiastisch 
begrüßt worden. Jedenfalls vermag der Fernsprecher bis jetzt nur auf kleinere 
Entfernungen den elektrischen Telegraphen zu ersetzen. Innerhalb engerer Grenzen 
hat aber das Fernsprechwesen eine große Bedeutung; dies alsbald nach dem 
Bekanntwerden der Erfindung Graham Bell's erkannt zu haben, ist ein Ver- 
dienst der deutschen Telegraphenverwaltung, welche theils neben den Telegraphen, 
theils als Ersatz derselben bereits weit über tausend Fernsprechämter errichtet 
hat. Einen ganz neuen Anstoß bekam das Telegraphenwesen, als man in den 
Vereinigten Staaten von Nordamerika die Einrichtung traf, daß verschiedene 
^ernsprechleitungen nach einem Sammelpunkt zusammenliefen und dort beliebig 
mit einander verbunden werden konnten. Außer den Gewerbtreibenden schloffen 
fich bald Aerzte, Institute und Kaufleute an. Das rafche Umsichgreifen dieser
	        
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