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Armeemuseum. Wohlgepflegte Zierbeete sind der großen Frei-
treppe mit ihren interessanten Geschützröhren vorgelagert. Dort
sind die Stadtkommandantur und die militärische Bibliothek
untergebracht. Ein eigener Raum enthält mannigfaltige Karten
und Pläne. In vielen Sälen finden wir Waffen und Beute-
stücke vieler Zeiten und Kriege. Wir sehen Erinnerungen ans
dem Dreißigjährigen Krieg und den napoleonischen Feldzügen.
Türkische Beutestücke erzählen von den Heldentaten Max
Emanuels. Venetianische Fahnen sprechen von der Besetzung
Südtirols durch die Bayern. Chinesische Geschütze stammen aus
dem ostasiatischen Feldzug. So ist der Bau nicht nur durch
seine Schönheit sondern auch durch seine reichhaltige Sammlung
eine Sehenswürdigkeit unserer Vaterstadt. Im Jahre 1910
wurde vor dem prächtigen Gebäude dem ersten Fürsten aus dem
Hause Wittelsbach, Otto von Wittelsbach, ein schönes Standbild
errichtet.
35. Alter Hof und Burggasse.
Das alte Rathaus.
Die ehemalige Residenz, die Ludwigsburg oder alte Beste,
ist im Volk als „Alter Hof" bekannt. Er ist mit seinen unregel-
mäßig gestalteten Fenstern und seinen Erkertürmchen eine
Münchener Merkwürdigkeit. Die Fremden pflegen zu fragen:
Wo ist das Türmchen, das oben und unten spitzig ist? Eine
Gedenktafel über dem Eingangsbogen erinnert: Dieses Gebäude,
der Alte Hof genannt, wurde erbaut im Jahre 1253 von Ludwig
dem Strengen und war auch die Residenz Kaiser Ludwigs IV.
Die Gebäude nebst neu angebautem Flügel werden jetzt zu
Staatszwecken benützt. Es sind die Zentralstaatskasse, das
Steuerkataster und das Rentamt dort untergebracht. Vom
Alten Hof führt die Burggasse zum Marienplatz. Die nördliche
Ecke der Burggasse war unter dem Namen Löweneck bekannt,
weil dort ein Löwenstall und das Wärterhäuschen waren. Die
bayerischen Herzoge liebten es Löwen zu halten. Der Löwe
Albrechts V. soll so zahm gewesen sein, daß er seinem Herrn
nachlief wie ein Hund. Von der Burggasse abzweigend, kommen
wir an das sogenannte Platzl. Dort besaß Orlando di Lasso
ein eigenes Haus, das im Jahre 1897 abgebrochen wurde.
Der Maler P. Eaudid entwarf einen großen Teil des
Planes zur Kgl. Residenz, malte die Hochaltarbilder im Dom
und entwarf die Zeichnung zu dem herrlichen Grabmal Kaiser-
Ludwigs des Bayern dortselbst.