Full text: Lehrproben zur Länderkunde von Europa

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Britische Inseln. 
nicht vorkommen. — Man spricht deshalb von „Linienschiffen"! Sch.: Die 
Linienschiffe müssen die Schlacht schlagen und werden in einer Linie auf- 
gestellt. — Nun könnte aber der feindliche Kdmiral auch seine Schiffe ein- 
schwenken lassen zu einem Bogen! Sch.: Dann können die Kanonen der 
ersten Partei doch nicht mehr so gut treffen, denn sie haben ja jetzt eine 
andere Richtung. — Das macht aber dem Kdmiral hüben keine Sorgen. Dafür 
hat er Kanonen auf Deck, die man drehen kann, wie man's braucht. Kber 
selbst dann ist für die Deckung der Kanonen und der Kanoniere gesorgt! 
Sch.: Man sieht, daß der Panzer in einer Schiene läuft- auf dieser wird 
er gedreht werden. — Und in diesen panzertürmen stehen gerade die 
schwersten Kanonen! Sch.: Das ist ein Beweis dafür, daß man sie am 
nötigsten braucht. — Gegen solche Geschütze wird aber nicht jeder Panzer 
schützen! Sch.: Je größer die Geschütze, desto dicker muß der Panzer sein. — 
Diese Panzer herzustellen ist sehr schwierig und kostspielig. Beim Linienschiff 
„Wittelsbach" ist der Panzer 22 /2 cm dick. Man verwendet dazu Nickelstahl. — 
XDie wird die Schlacht nun ausgehen? Sch.: Der, welcher die meisten Schiffe 
hat, wird siegen. — Es kommt aber immer noch darauf an, was es für 
Schiffe sind! Sch.: IVenn die Schiffe alt sind, taugen sie nicht so viel wie 
eine kleinere Knzahl neue Schiffe. — Rfcer es wird eben so sehr auf die 
Geschütze ankommen und auch darauf, wie die Kanoniere schießen! Sch.: 
Wenn sie nicht treffen, dann nützen die besten Schiffe und die größten 
Kanonen nichts. — Nun sieht heute schon jeder Staat darauf, gute Schiffe 
und tüchtige Artillerie zu haben, viel schwieriger aber ist es für die Staaten, 
genug tüchtige Schiffe zu haben, denn Linienschiffe sind schon nach 20 Jahren 
veraltet! Sch.: Da müßten also fortwährend Ersatzschiffe gebaut werden, 
und das alles kostet viel Geld. — Ein Linienschiff kostet neuerdings Zö^Mill. 
Mark, ein großer Kreuzer 27 V2 Mill. Mark. Rf>er selbst wenn man das 
nötige Geld hat, so macht die Herstellung noch Schwierigkeiten, denn an einem 
Linienschiff wird 3Y2 — 4 Jahre gebaut. Ihr seht, das geht nicht so schnell! 
Kber seit den Erfahrungen der Seeschlacht von Esuschima im fernen Ksien 
(27. Mai 1905) weiß man genau, daß nur große Linienschiffe vom besten 
Material und mit weittragenden Geschützen Aussicht auf Sieg haben. Es wurde 
dadurch bestätigt, was unser Marineminister, der Kdmiral von Tirpitz, schon 
früher für den Ausbau der deutschen Flotte als maßgebend hingestellt hatte: 
„Linienschiffe müssen den Kern der Flotte bilden. Sie sind es, die dem 
Ganzen das Rückgrat geben." Die Franzosen hatten bisher den Bau von 
Linienschiffen vernachlässigt, weil sie die Panzerkreuzer für wichtiger gehalten 
hatten,- jetzt müssen sie suchen, so rasch als möglich nachzukommen, lvas 
macht also den Staaten Sorge? Sch.: Daß sie nicht genug Kriegsschiffe 
haben. — D. h. sie vergleichen sich alle mit England! Sch.: England hat 
die meisten. — Nun will ich euch anschreiben, wieviel Schlachtschiffe die 
einzelnen Staaten haben, nämlich Linienschiffe und Panzerkreuzer, Wenn 
man die wirklich modernen Schiffe allein in Betracht zieht, so hat
	        
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