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ner, liegt am adriatischen Meere zwischen Venedig,
Kärnihen, Krain, Istrien und dem Gebiete von Triest.
Es ist‘ grösstentheils ein Gebirgsland, besonders im
nördlichen Theile, wo am "Trglöu, der an der Ost-
gränze in Krain sich hoch und wild in die Höhe
erhebt, die Karnischen und Julischen Alpen
zusammenstossen. Die Julischen Alpen ziehen sich bis
zum Adriatischen Meere. Auch der Karst, ein Theil
der Julischen Alpen, erstreckt sich aus Krain tief ins
Land herein. Alle diese Gebirge, sämmtlich zu den
Kalkalpen gehörend, sind voll Grotten und Höhlen
wie in Krain. Grosse Thäler gibt es wenige, und
nur beim Meere um Aquileja herum sind Ebenen. Der
Hauptfluss ist der Isonzo, (slawisch Sö0a), der un-
terhalb Gradiska den Namen Sdoba annimmt. Die
südlicheren Gegenden gegen das Venezianische hin,
haben schon mehr ein italienisches Klima, übrigens sind
hier sowol Klima als Fruchtbarkeit von gleicher Beschaf-
Fenheit, wie im benachbarten Krain. Die Borra (burja)
stürmt oft von Nordost vom Karst herab Verderben
arohend ins Land herein, andererseits kömmt oft über'’s
Meer ein afrikanischer Gast, der Schirokko GCitalie-
nisch scirocco), ein heisser Südwestwind, von dessen
Wirkungen Menschen, Thiere und Pflanzen erschlaf-
fen. Von den Einwohnern sind drei, Viertheile Sla-
wen, die den slowenischen (krainerischen) Dialekt
sprechen, und ein Viertheil Furlaner oder Friau-
ler, von romanischer Abstammung , die einen ei-
genen italienisch-romanischen Dialekt haben. Diese
wohnen meist im Süden und an der Venezianischen
Gränze. Die herrschende Kirche ist die katholische,
die einen Erzbischof in Görz hat.
Der alte Name des Landes ist Friaul oder