Full text: Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien

Besteigung des KilLmandjaro 
Der höchste Berg Afrikas ist seit semer Entdeckung durch 
die deutschen Missionare Johann Nebmann und Ludwig Krapf 
im Jahre 1848 das Ziel zahlreicher Ezpeditionen, der Gegen- 
stand manchen wissenschaftlichen Streites gewesen. Das Vor- 
handensein ewigen Schnees unter dem Äquator Afrikas erregte 
bei seinem Bekanntwerden ungeheures Aufsehen und ungläu- 
biges Kopsschütteln, auch als es von anderen bestätigt und ein 
Schneefall in den oberen Teilen des Berges von dem deutschen 
Baron Klaus von der Decken und seinem Begleiter Otto 
Kersten im Jahre 1861 selbst erlebt worden war. Und wie 
Nebmann, Krapf, von der Decken und Kersten, so sind auch 
späterhin und bis in die jüngste Zeit hinein hauptsächlich 
deutsche Reisende es gewesen, denen wir unsere Kenntnis des 
afrikanischen Bergriesen verdanken . . . 
Als ich im Jahre 1889 zum Kilimandjaro hinauszog, 
erfüllt von dem Gedanken, daß dieser höchste Berg Deutsch- 
lands auch zuerst von einem Deutschen erstiegen werden müsse, 
war es das drittenmal, daß ich in seine bis dahin unberührte 
Bergeinsamkeit eindringen wollte ... Die dritte (Expedition) 
brachte 1889 mir und meinem neuen Neisegenossen Ludwig 
Pi?rtscheller die Erreichung des Zieles, die Ersteigung des 
Kibogipfels, die Entschleierung seines Kraters und die erste 
genauere Kenntnis des ganzen Bergstockes und besonders seiner 
obersten, vereisten Eipselpartien. Aus einer vierten Neise, im 
Jahre 1898, habe ich dann, auf die Erfahrungen all der ver- 
gangenen Jahre gestützt, mein Studium des Berges zum vor- 
läufigen Abschluß bringen können. 
Der Kibo 
Nun waren wir allein im Kibolager, wir beiden Europäer 
und der Neger Muini Amani. Während sich der letztere sogleich 
zum Feuermachen und Suppekochen anschickte und Purtscheller
	        
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