Von Amerika.
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Zu den Wissenschaften und Gelehrsamkeit hat man
Nsher den Indianern noch wenige Luft und Neigung bey-
bringcn können. In den spanischen Landern, sind zu
Mexico, Quito und St. Fe de Bogota Universitäten, wie
auchzu St. Domingo auf der nunmehro französischen In¬
sel, die aber von den niedern Schulen eben nicht viel Un¬
terschieden seyn sollen; jedoch muß man von den Englän¬
dern rühmen, daß ste nicht allein auf die Vergrößerung
der Handlung, sondern auch zugleich mit auf die Beför¬
derung der Gelehrsamkeit ihr Augenmerk richten, da die
andern Nationen mehr ihren Vortheil durch die Hand¬
lung zu befördern, als den Ruhm, die Wiffensehaften da¬
selbst auszubreiten, suchen. Sic haben daher zu Phila¬
delphia, Boston, Williamsburg und Cambridge Universitä¬
ten Utld Bibliotheken; auch hin und wieder Freyschulen,
Buchdruckereyen und Buchladen angelegt, wodurch viele
iooo gottselige und nützliche Bücher den Einwohnern in
die Hände geliefert werden. Zu Boston sind ? Buch-
druckereycn, in deren einer wöchentlich zweymal Zeitungen
gedruckt werden, dergleichen auch zu Philadelphia und Neu-
york geschieht.
Anmerk. Eonneeticut hat ein vortrefliches Gesetzbuch.
Auch Müßigang und Trunkenheit wird bestraft. Wer sich
um die Gunst eines Mädchens ohne Erlaubnis der Eltern
bemüht muß 5 Pfund Sterling Strafe geben.
Die Macht der Indianer ist nicht weniger als furchtbar,
da sie größtenteils aus kleinen Völkerschaften bestehen, die
sich durch öftere Kriege untereinander selbst aufreiben und
die Kunst mit Kanonen umzngehen nicht verstehen. Von
den europäischen Nationen sind die Spanier und Engländer
in Westindien die mächtigsten.
Anmerk. Vormals hatten die wilden nur Srreir-
Kammer und Pfeile, iefc¡> aber haben sie Flinten. Die
Awlegesämrer geben sie denen, fo sich heldenmaßig erwei¬
sen und diese ihre Feldherren ordnen eigentlich nicht in
Glieder und Schaaren, senden, sie suchen ihren Feind
mehreulhcils aus einem Hinterhalt listig ;u überrumpeln.
Die Regierungsform der indianischen Nationen ist ent¬
weder