334 Das VIII. Buch, von Teutschland.
und bald 2. bald 4. bis 6. Meilen breit. Die Hanptflüsse
sind der Lech, die wercach und der Ilerfluß. Das Land
ist fruchtbar und die Einkünfte des Bischofs sind wichtig.
Es sind darinnen folgende Oerter zu merken:
*i. DILLINGEN, Lat. Dilünga, eine masige Stadt
an der Donau, nicht weit von Donawerth. Sie liegt nicht
in dem Bisthume Augspurg und gleichwohl ist sie die Re¬
sidenz Des Bischofs, allwo seit 1549. eine hohe Schule
und ein schönes Jesuitercollegium ist.
2. SCHWABMüNCHEN, ein masiger Ort an den
bayerischen Grenzen. Es war vor diesem eine besondere
Grafschaft.
3. FUESSEN, Lat. Fauceua, eine Stadt und Paß am
Flusse Lech. Hier wurde 1745. zwischen Oesterreich und
Bayern ein Friede geschlossen.
4. GAYENHAUSEN, eine Grafschaft nicht weit von
Mindelhcim.
Der 2. Abschnitt.
Von dem Bisthume Lossnitz.
Das Bischum Lossnitz, Lat. EP1SC0PATVS CON-
STANTIENSIS , hat seinen Nahmen von der Stadt Loss¬
nitz, und liegt an der Bodensee. Es ist sehr alt, und 6.
Meilen lang und 4. Meilen breit. Qaß vornehmste Ge¬
wässer ist die Boden -Heller- und Ueberlingersee. Das
Land ist fruchtbar. Man hat absonderlich guten wein.
Ehedcssen residirte der Bischof zu windisch, oder Vindo¬
nissa in der Schweiß. Er steht unkerMaynz, und führt mit
dem Herzoge zu Würtemberg das Directorium bey dem
schwäbischen Kreise. Der jetzige ist Franz Lonrad Casi¬
mir Ignatz, Freyherr von Radt, geb. 170h. crw. 1750.
Der Reichsanschlag ist 7. Mann zu Roß, 3s. Mann zu Fuß,
und ioo. fl. zum Kammergerichte. Die merckwürdigsten
Oerter sind:
1. MERSBURG, ober MEERSBURG , Mersbur-
gum, eine feine Stadt und Schloß über und an der Bo¬
densee, allwo der Bischof zu Costnitz residirt.
2. REICHENAU, Lat. Reichenauia, oder Augia di-
ues, eine kleine Insel in der Zellersee, aus welcher eine
reiche Benedictinerghtey ist, deren Abt ehedessm reichs-
furst-