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Das X. Buch, von Norwegen.
Grade gegen dem Nordpol, und folglich in dem gemäsigten
und falten Erdstriche gegen Mitternacht, und der Lange nach
zwischen dem 25. und 52. Grade liegt, so kan die Luft nicht
anders als kalt, und die Fruchtbarkeit in den meisten Orten
nicht anders als mittelmäsig seyn. Die Viehzucht bedeutet
ebenfalls nichts. -Holz hat man hingegen überflüssig, und
wildprec in groser Menge. Man findet auserdem viele
wilde Lhiere, welche gutes Pelzwerk liefern. Die Seen im
Lande wimmeln von Fischen, und die Nordsee bringt al¬
lerhand Seefische mit. Die Bergwerke geben Rupfer und
Eisen reichlich, Silber mittelmäsig und Gold wenig zur
Ausbeuthe. Allerhand edle Steine grabt man hier und da
mit heraus. Giftige Thicre und Ratten und Mäuse wer¬
den gar nicht gefunden.
' §. VII.
Von der Abcheilung.
Norwegen wird füglich in das veste Land und in die da¬
zu gehörigen Inseln abgetheilet.
Das 1. Capitel.
Von dem vcsien Lande in Norwegen.
Das veste Land wird wieder verschieden abgetheilt. Ehe-
dessen bestund selbiges aus V ll. Provinzen, welche also his¬
sen: 1) Dahus, chAggerhus. g) Bergcnhus, 4) Sra-
vanger, Dronrhcim, 6) Salten und 7) Vvardhus. Ba-
hus ist aber an Schweden gekommen. Und nach der heuti¬
gen politischen Abtheilung wird selbiges in das Stiftamt Chri-
stiania, in das Stifcamr Christiansand,in das StiftamtBer-
gen, und in das Stiftamt Drontheim abgetheilt. Wir blei¬
ben aber bey unserer einmal erwählten Äbrheilung.
Der 1. Abschnitt.
Von Aggerhuß.
Das Stiftamt Aggerhuß, oder Lhristiania, Lat. Dioe-
cesis, oder Praefectvra Aggerhvsia, liegt gleich über Dä¬
nemark zwischen dem Gebürge Fieldefield und dem Königrei¬
che Schweden. Darinnen sind zu merken:
I. AGGERHUS, Lat. Ag-gerhufia, eine wichtige Berg-
vestung, wovon diese Landschaft d§n Nahmen hat.
*2. ANS-