8 Z nter allen Tandem unsers Erdbodens ist keiireS, Mgemeine
das so viel Wichtigkeit als Aegypten hätte, weil Landes Be
eö das einzige ist, vondessm ältester Beschaffenheit wie sch^lftuhert
Nachrichten besitzen, und seine Geschichte, seine Rui¬
nen , die stumme Zeugen ehemaliger Pracht und
Größe sind, noch immer den Scharfsinn der Gelehr¬
ten beschäftigen. Schon zu Mösts Zeiten war Ae¬
gypten ein hochkultivirter blühender Staat, und schon
damals muffen die Aegyptier die erstaunenden Werke
unternommen, die Pyramiden und Obelisken errich¬
tet haben, die noch bis jetzt allen Verwüstungen der
Zeit und der Menschen getrotzt haben. Sind auch die
Vorstellungen übertrieben, welche sich verschiedene Ge¬
lehrte voii der Weisheit und Aufklärung Aegyptens ge¬
macht haben, und kann man auch eben nicht die grö߬
ten Vorstellungen von beyden haben, wenn man bedenkt,
daß in Aegypten Priester die Depositars aller mög¬
lichen Kenntnisse waren, so bleibt doch so viel eine er¬
wiesene Wahrheit, daß von Aegypten aus, ein großer
Thei! Asiens und Europens die erste Kultur erhalten
haben. Selbst in spakern Zeiten reisten Griechen nach
Aegypten, um gelehrter und weiser zu werden, und noch
als dieses knb eine römische Provinz war, war eS
dem Freunde der Wissenschaften durch seine Alexan-
drinische Bibliothek-und Kunstwerke so wichtig, als es
dein Staate wegen seiner ausnehmenden Fruchtbar-
keit war. Die nachherigen Kriege, welche denOri-