Full text: M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band (Theil 9, Band 2)

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Europa. 
Grab Chkistr tzorstelli; man sieht die Wächter, die Engel und 
die Frauen erscheinen, und die Uhr spielt die Melodie: Christ 
ist erstanden. -Die Anzahl von den im Naturaliencabinet auf¬ 
bewahrten Müßigen Lhieren allein belief sich vor ungefähr 
IO Jahren auf 469. Die Sammlung von Chinesischen Bü¬ 
chern in der Bibliothek enthält beynahe auf 3000 Bäude. 
Außer dieser Academie hat noch eine fceye öconomische Gesell¬ 
schaft hier ihren Sitz. Die Fabriken werden immer blühender, 
sind aber noch von geringer Bedeutung. Man hat eine Wachs¬ 
bleiche, 2 Seidenfabriken, Hut-, Gold - und Sstberdrath-, 
Uhrcj Farben-, Zucker-, Leder- und Lackfabriren, und eine 
Stückgießerey. Mau verfertigt Bleyweiß, Tauwerk, Stahl¬ 
arbeiten, Wachstuch, Papier - und Seidentapelen. Eine 
Hauteiisscfabrik ist kaiserlich, und liefert vortreffliche Arbeit. 
Auf gleiche Weise wird auch eine Porcellanfabrik, 6 Werste 
oberhalb der Stadt an der Newa, auf Rechnung der Kaiserin 
unterhalten. Den feuerfesten Thon zu den Kapseln und Tiegeln 
erhält man aus der Ukraine, den weißen zu Verfertigung des 
Pvi cellans aus Siberien. Das Porcellan ist gut, wenn auch 
nicht von der Weiße und Schönheit als das Dresdner; allein 
die hohen Preise vermindern den Absatz desselben. Eine Fayence¬ 
fabrik liefert Maaren von geringer Güte, und vou mittelmäßi¬ 
ger äußerlicher Schönheit. In dem kaiserlichen Gießhause wer¬ 
den Mörser und Kanonen gegossen. Bey! dem Aleparider- 
Newskykloster sind Glashütten, wo man alle Arten Glas, inson¬ 
derheit weches und Spiegelglas verfertigt. Im Jahr 1786. sind 
in dem Hafen von St. Petersburg 731 Schiffe angekommen, 
rrnter denen 379 englische waren. Auf der Insel Aammio-r 
strow, in einem Arm der Newa, ist ein Vauxhall. Es 
liegt in einem Wäldchen. Die Anstalten für Erleuchtungen und 
Feuerwerke sind groß, und der Tanzsaal ist schön. 
Das kaiserl. Lustschloß Zarskoestlo ist eines der 
prächtigsten und größten in Europa. Alle Fenster, deren nach 
dem Schloßplatze zu allein 302 sind, alle Statuen und Säu¬ 
len, deren es eine große Anzahl giebt, sind übergoldet, und 
von innen ist ein Saal, der ganz von Golde gemacht zu seyn 
scheint. Man findet ein Zimmer darinnen, welches in seiner 
Art unschätzbar «st; Plafond, Seitenwände und Lampris sind 
sämmtlich von Bernstein, in Figuren ansgelegt. Der Garten 
ist sehr weitläuftig. Der Weg von St. Petersburg dahin ist
	        
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