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Feind zu besiegen. Die Infanterie drang mit Hurrah
und gefälltem Bajonnet auf den Feind ein; die österreichische
Infanterie ward zum Weichen gebracht. Auch dem Re¬
giment „Deutschmeister," das ebenfalls von je her sich
des Rufes großer Tapferkeit zu erfreuen gehabt hatte, ward
eine Fahne abgenommen. Auf der ganzen Linie waren
die Preußen im Siege, die österreichischen Bataillone aut
der Flucht. Wie erschüttert der Feind war, ergab die
Verfolgung, denn schaarcnweise wurden Oesterreicher, die
ihre Gewehre weggeworfen hatten, als Gefangene ein¬
gebracht.
Der Kronprinz sprach den Truppen seine ehrende An¬
erkennung, dem General v. Steinmetz im Rainen des
Königs den Dank für seine vortrefflichen Anordnungen aus.
Schwer war es geworden, diesen Sieg zu erringen, indem
einem 29 Bataillone starken Feinde mir 22 Bataillone
entgegen gestellt werden konnten, die sich, wie bemerkt, nach
und nach aus deu Hohlwegen hervorzuarbeiten hatten.
Auch die Neberzahl der Reiterei war auf Seiten der
Feinde. Die Preußen verloren an Todten und Verwundeten
800, der Verlust der Oesterreicher betrug 2000, und eben
so viel Mann von ihrer Seite geriethen in preußische
Gefangenschaft. Außerdem nahmen ihnen die Preußen
3 Fahnen und 5 Geschütze.
Dies war der denkwürdige Sieg von Rachod. Für
den nächsten Tag gab der Kronprinz als Parole „Rachod,"
als Feldgeschrei „Steinmetz" aus.
Es sei hier sogleich bemerkt, daß der österreichische
General Ramming weiterhin durch den Erzherzog Leopold,
dieser durch den General v. Gablenz ersetzt ward. Weder