Eroberung von Constantinopel und Untergang 
des griechischen Kaiserthums. 
Beherrscher des weltgebietenden römischen Reichs, den Entschluß 
faßte, seinen Namen durch Begründung einer neuen, seiner wür¬ 
digen Hauptstadt zu verewigen. Sie sollte fortan der beständige 
Sitz der Kaiser seyn, und Rom den Vorzug verlieren, die erste 
Stadt der Welt zu heißen. — Anfangs richtete er seine Blicke 
auf das alte Troja, besten Name den Römern, weil sie sich als 
Abkömmlinge der Trojaner betrachteten, besonders lieb war. Die 
vortheilhafte Lage von Byzanz jedoch, auf den Gränzen zweier 
Welttheile, fast im Mittelpunkte seines Ungeheuern Reichs, durch 
einen Hafen ohne gleichen des ausgebreitetstcn Handels fähig,*) 
bewogen ihn, in diesem Winkel Thraziens die neue Kaiserstadc 
anzulegen. Er selbst benannte sie Neu-Rom, doch ihm zu Ehren 
blieb ihr fortwährend der Name Constantinopel. — Unter 
vielen bedeutungsvollen Ccremonien bczeichnete Constantin selbst mit 
*) Byzanz ward, als Athenicnsische Pflanzstadt, im Jahre 670 von 
Christo begründet. Der Sage nach soll das Orakel des Apollo, auf 
die Anfrage der Athener, wo sie, um sich das Festland (Thrazien) zrr 
sichern, bauen sollten, den jetzt von Constantinopel eingenommenen 
Raum bezeichnet, und die Stadt ihren Namen von Byzanz, dem An- 
führer der Megarcr (Athens Nachbaren und Verbündete) erhalten ha¬ 
ben. Nachdem sie im Jahre 196 nach Christo eine dreijährige Bela¬ 
gerung bestanden hatte, die mit ihrer gänzlichen Einäscherung endete, 
ward, kaum von diesem Elende erstanden, 263 eine völlige Zerstörung 
ihr abermaliges Loos» 
Einleitung. 
L
	        
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