Herbstmonat, den October den Weinmonat, den No¬
vember den Windmonat, den December den heiligen oder
Christmonat. Alle diese Namen haben unstreitig viel
mehr Sinn für uns Deutsche als die gewöhnlichen, zum
Theil ganz ungereimten römischen, wie z. B. September,
October k., die ihrer Bedeutung nach der siebente und
achte Monat im Jahr seyn sollten, in der That aber der
neunte und zehnte sind.
Kurz Alles, was Karl der Große für das Bessere
und Nützlichere erkannte, Alles, was das Wohl seiner Völ¬
ker beförderte und ihren Verstand aufklärte, das suchte er
fest zu halten, zu befördern und in seinen Staaten einzu-
sühren. Mit besonderer Vorliebe aber sorgte er für die Deut¬
schen, unter denen er auch seine Residenz nahm. Aachen
war die Stadt, die er dazu wählte, und von wo aus er
seine mächtigen Arme über einen so großen Theil von Eu¬
ropa ausbreitete.
10. Karl der Große als Mensch.
Karl der Große war der ehrerbietigste Sohn, der
liebevollste Vater. Nur einmal soll er sich mit seiner Mut¬
ter Bertrada entzweit haben, nämlich damals, als er die
Tochter des longobardischen Königs Desiderius ohne Ur¬
sache von sich stieß. Mit der größten Sorgfalt wachte er
über die Erziehung und Bildung seiner Kinder. Die Söh¬
ne mußten frühzeitig reiten und die Waffen führen lernen;
er nahm sie mit sich auf die Jagd und in den Krieg. Die
Töchter wurden im Spinnen und andern weiblichen Arbei¬
ten geübt und zu aller Ehrbarkeit angehalten. War er zu
Hause, so speis'te er immer in dem Kreise seiner Familie, und
selbst auf Reisen ließ er sich von ihr begleiten. Ihm zu¬
nächst ritten die Söhne, hinter ihm folgten die schönen, vom