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Völker TeutschländS, Preußens, Oestreichs und
Rußlands! DaS einmahl aufgeregte Leben trieb
immer schönere und kräftigere Früchte hervor.
Das Alle- sah Napoleon nicht. Sein Hoch-
muth verblendete ihn so sehr, daß er nur sich und
seine heftigen Leidenschaften fühlte und diesen blind
folgte. Als er am 24. Febr. Mieder in Troyes
einrückte, ließ er einen dortigen Edelmann, der
sich laut für die alte französische Königsfamilie
ausgesprochen hatte, vor ein Kriegsgericht stellen
und nach wenigen Stunden erschießen; und die
ganze Stadt bedrohte er mit schwerer Strafe,
wenn sie sich noch einmahl mit den Verbündeten
irgend freundlich abzufinden suchen werde.
17. Der Monat Marz.
Schlacht bei Laon und Einnahme von
Paris.
Im Rathe der Verbündeten wurde kndeß der
«lke KriegSplan mit neuer Kraft ergriffen; Blü-
cher sollte sich wieder von dem großen Heere
trennen und an der Marne hinab ziehen, um die
Heerhaufen von Bülow, Minzerode und Woron^
zow, die jenseits standen, an sich zu ziehen; ge»
lang ihm dieses, so stand er wieder an der Spitze
trine- sehr guten HeereS von 80,000 Mann und
konnte allein schon die Hauptstadt Frankreichs be¬
drohen. Napoleon war alSdann genöthigt, wie¬
derum zwischen de n beiden Bundesherren hin und
her zu rennen, unb konnte endlich, ohne eine
Hauptschlacht, dr/rch die Ermüdung seiner Krieger
besiegt werden. DaS war dem Eifer und der gan¬
zen Weise des alten He rfuhrers angemessen, rast¬
los anjugreifen und kerne Ruhe zu gestatten. Rasch
zog er daher, als Napoleon eben in TroyeS war,
wieder nordwestlich der Marne zu und kam im
schrägen Laufe Pari s bis auf wenige Tagemärsche
nabe Napoleon, in eifriger Verfolgung hinter ihm
her, und bald hätte er ihn ereilt^ als er eben im