Full text: Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien

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Alte Geschickte. 4. Zeitr. 2. Abschn. 
Marsche ab. Trajan starb auf demselben, 117. Aelius 
Hadrianus, sein adoptirter Sohn, war sowohl ein geschick¬ 
ter Regent als ein Ge.ehrrer. Aber feine Eifersucht auf die 
Größe seines Vorfahren verleitete ihn zu Fehlern, und ferne 
argwöhnische Denkart zu Grausamkeiten. Er verließ die Er¬ 
oberungen jenseits des Euphrars, aber seine übrigen Staaten 
regierte er mir Sorgfalt, durchreisete sie und machte vortreffliche 
Einrichtungeru Ihm folgte, iz8, Titrrs An ton in, der 
Vaterliebende. Es fehlen uns die Nachrichten von der ruhigen 
Regierung dieses vortrefflichen Regenten. Seine Nachfolger 
M. 'Aurelius Anr0n:nus und Lucius Berns gaben 
das erste Vepspiel von der Regierung zw euer Imperatoren. 
Der wollüstige Berns glich dem weisen, tugendhaften, milden, 
thätigen und gründlich gelehrten M. Aurelius ^nicht. Doch 
focht er durch seine Legaten, besonders Avidius Kassius, sehr 
glücklich gegen die Parther. Er starb bcum Ausbruche eines 
großen Kriegs gegen die Deutschen, von dem wir unken reden, 
a6y. Mehrere Nebel vermehrten damahls die Verlegenheit der 
Römer. Mitten in dem Kriege erregte Avidius Kassius einen 
bald gestillten Aufruhr. M. Aurelius starb während des deut¬ 
schen Krieges, 180. Sein Sohn Aurelius Kom modus 
war ein wollüstiger und grausamer Regent. Er erkaufte den 
Frieden von den Deutschen, und wurde 19z ermordet. 
Z w e y t e Abtherlung. 
Verfall des römischen Reichs. 
$. 5. Helvidius Pertinax bis Omntillus., 
Aas römische Reich fiel nach des Kommodus Tode in die äm 
ßerste Zerrüttung. Die völlig verwilderten Soldaten opferten 
den, den sie heute auf den Thron setzten, morgen ihrem Hasse, 
ihrer Furcht oder ihrem Geize auf. In hundert Jahren star¬ 
ben, zum unerhörten Deyspiele in der Geschichte, nur drey 
Kaiser eines natürlichen Todes, und Leute aus dem geringsten 
Stande schwangen sich auf den Thron. Diese Prinzen sind: 
der lobenswürdige Helvidius P e r t i n a x, von den Präto¬ 
rianern ermordet, 194. Didius Iulianus, durch Kauf, 
mit dem'Pescennius Niger und Septimius Seve¬ 
rus zugleich erwählt. Der letzte behielt die Oberhand, und be¬ 
siegte auch den Klodins Albinus, dem er die Cäsarwürde 
gegeben hatte. Severus, ein weiser, aber blutig strenger Re- 
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