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deutschfeindliche Zivilbevölkerung griff in den Kampf ein.
Sie war in vielen Orten bewaffnet und schoß aus Kellern,
Fenstern und Dachluken, hinter Büschen, Hecken, Zäunen
und Bäumen in blinder Wut auf die Deutschen. Selbst
Frauen und Kinder nahmen an solchen hinterlistigen
Kämpfen teil. Unsere Soldaten waren kaum noch des
Lebens sicher. Nachts wurden sie manchmal hinterrücks
überfallen und umgebracht. Selbst Krankenträger und
Ärzte wurden von den bewaffneten Bürgern (den Frank¬
tireurs _ [franktirör]) nicht geschont. Wege und Straßen
haben sie durch dicke Bäume gesperrt und Brücken gesprengt,
um den deutschen Bormarsch aufzuhalten. Das gelang
ihnen aber nicht. Das verblendete Volk mußte seine
Freveltaten schwer büßen. Biele dieser heimtückischen
Kämpfer wurden ertappt und erschossen; ihre Häuser
und Ortschaften hat man zur Strafe zerstört.
26. Antwerpens Fall.
Die größte Stadt in Belgien ist die Hafen- und
Handelsstadt Antwerpen. Sie ist mit einer doppelten
^eihe starker Forts umgeben. Als eine der größten
Festungen der Welt galt sie für uneinnehmbar. Der
größte Teil der belgischen Truppen hatte sich dahin zurück¬
gezogen. Auch englische Soldaten nahmen an der Ver¬
teidigung teil. Zum weiteren Schuhe der Festung waren
weite Strecken in ihrer Umgebung unter Wasser gesetzt
worden. Doch das half auch nichts. Immer näher rückten
die Deutschen heran. Sie fingen an, die Forts zu be¬
schießen. Dann kam die Stadt selbst an die Reihe. Viele
Bewohner flüchteten über die nahe Grenze nach Holland.
Auch das Besatzungsheer machte sich aus dem Staube.
Bereits am 9. Oktober konnten die Deutschen in die
Stadt einziehen.
27. Das Rote Kreuz.
Das Note Kreuz ist ein großer Verein, der vor allem
die Leiden des Krieges zu lindern sucht. Sein Abzeichen