Die Ioner (Athen).
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brachten die persischen Kriege folgenreiche Bewegungen über
ganz Griechenland, und eine allgemeine Aenderung der Dinge
hervor.
Die Ioner im Mutterlande (Athen).
1. Aelteste Eintheilung.
Das dem jonischen Stamme angehörige Volk in Attika
war im Gegensätze zu der Dreizahl der dorischen Stämme aus
4 Stämmen (Phylen) und 12 Phratrien erwachsen. Früh aber
machte sich neben dieser Stammesverschiedenheit eine andere
dreifache nach der Lebensweise geltend; diese aus der Natur
der Dinge entstanden, wird als eine Einrichtung des TheseuS
bezeichnet.
Die ursprüngliche Magerkeit des Bodens von Attika be¬
wirkte, daß es in den ersten unruhigen Zeiten, und in den Zei¬
ten der Wanderungen feindlichen Angriffen weniger ausgesetzt
war, als andere griechische Staaten. Frühe blühte insbeson¬
dere der Ackerbau in diesem Lande, und dankbar erkannten es
späterhin die übrigen Griechen, daß er aus Attika zu ihnen
gekommen sey. Bald entstand neben demselben auch Kunstfleiß.
Zuerst unter den Griechen haben die Athenäer den Gebrauch
des Eisens gekannt.
2. Folgen des Heraklidenzuges. Abschaffung deS Königthums.
Der Zug der Herakliden hatte für Athen dennoch eine mehr¬
fache Folge. 1. Die Anzahl der Bewohner mehrte sich durch die
zahlreichen Flüchtlinge aus der Peloponnesos. 2. Als Kodrus im
Kampfe mit den Doriern gefallen war, erklärten die Athenäer,
nur Zeus allein sollte künftig ihr König sehn.
Hierauf ward, wie in andern griechischen Staaten, so auch
in Attika das Königthum aufgehoben. Medon, des Kodrus
Sohn, wurde nur zum Archonten (Regenten) gewählt. Doch
war vorerst mehr der Name als die Sache geändert. Auch die
Archonten übten königliche Macht, ihre Würde war lebensläng¬
lich und erblich, und nur darin von der königlichen verschie¬
den , daß die Archonten über ihre Verwaltung Rechenschaft