V. Produkte der Erde.
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dicht in einer Entfernung, wo ihn kein menschliches Auge
erblickt, und die Rotschwänzchen sehen auf dem Gipfel deS
höchsten Baumes das kleinste Insekt sich bewegen. Die Eur
len sehen des Nachts am schärfsten, und ihre Augen leuch«
ten. Andere Vögel haben einen überaus scharfen Geruch,
z. B. die Elstern, welche bei hartem Froste eine unter der Erde
verborgene Made riechen.
Die Vo rsicht und Klu gheit, mit welcher die Vögel
ihre Nester gerade an solchen Orten anlegen, wo sie am
leichtesten ihre Bedürfnisse befriedigen, und sich gegen ihre
Feinde schützen können, ist höchst bewundernswürdig, so daß
man ihnen fast menschliches Nachdenken und verständige
Ueberlegung zutrauen möchte. Eben so vorsichtig wällt
jede Gattung die Baumaterialien zu ihrem Neste.
Diejenigen Vögel, welche in heißen Himmelsstrichen, oder
an schattigen Orten nisten, nehmen zu ihrem Bau nur leich,
ten und einfachen Stoss, z. B. Zweige, Wurzeln, Heu,
Stroh. Schilf und Laub. Andere aber nehmen, außer die«
sen Materialien, noch Lehm, Mist, Moos, Haare, Wolle,
u. dgl. m. Das Weibchen ist gewöhnlich die Baumeisterinn;
nur bei den Schwalben verstehen sich beide Geschlechter auf
das N-stecbauen. Die Gestalt der Nester ist bald mehr, bald
weniger künstlich. Manche Vögel, wie die Schnepfen, Trap¬
pen, Kibitze u. a, machen sich bloß ein einfaches Lager von
Reisholz und Stohhalmen auf der platten Erde; andere be¬
reiten sich ein kunstloses Bett in den Löchern der Mauern,
in den Spalten der Berge, und in hohlen Bäumen, z. V.
die Spechte, Heher, Dohlen, Wiedehopfe, Sperlinge u. a.
Sehr viele, besonders unter den Hühnern, Tauben und Sing¬
vögeln, geben ihrem Neste die Gestalt einer Halbkugel oder
einer Schüssel; andere, wie der Zaunkönig, die Gestalt ei¬
nes Backofens; noch andere die Form eines Beutels. —-
Wenn das Nest gebaut ist, so legt die Mutter ihre Eier
hinein. Die Zahl der Eier ist bei den verschiedenen Gattun¬
gen der Vögel sehr verschieden. Viele Wasservögel legen
jedes Mal nur ein einziges Ei, die meisten Tauben legen
zwei, die Möven drei, die Raben vier, die Finken fünf, die
Schwalben sechs bis acht Ei-r. Rebhühner und Wachteln le¬
gen wohl vierzehen, und die Haushühner mehr als 50 Eier,
wenn man sie gut füttert, und ihnen die Eier nach und nach
wegnimmt. Nimmt man sie ihnen nicht weg, so bebrüten sie
di« Eier, d.h. sie sehe« sich darauf, und bleiben so lange darauf