wurden denen, die im Dienste etwas versehen hatten, ihre
Waffen abgenommen, oder ihr Sold zurückbehalten, oder
sie mußten stehend essen und trinken, oder sie mußten auf
dem Marsche bei dem Gepäckc bleiben, oder Gräben graben,
oder die Stadt mit dem Lager vertauschen, oder statt Wei¬
zen mit Gerste zu ihrer Nahrung vorlieb nehmen. Man ließ
ihnen auch öffentlich zur Ader, oder stellte sie ohne Kleider
vor dem Heere aus. Andere schimpfliche Strafen waren
Schanzpfähle, Nasen und Mcßruthcn statt der Waffen zu
tragen, mit bloßen Füßen vom Morgen bis zum Abend an
der Heerstraße zu stehen, den andern Soldaten die Pferde
zu putzen.
Hatte eine ganze Cohorte sich der Todesstrafe schuldig
gemacht, so mußte nach den Umständen der zehnte,, der z wan
zigste, der dreißigste Mann sterben, und sie mußten um den
Tod loosen.
94.
Fortse tzung.
So strenge man die Vergehungen der römischen Krieges
bestrafte, so ehrenvoll wurden auch ihre Verdienste anerkannt.
Man hatte Krönen für alle, die sich durch Heldenthatcn aus¬
zeichneten. Nach einem erfochtenen Siege bestieg der Feld¬
herr die Rednerbühne, dankte dem Heer im Allgemeinen für
die bewiesene Tapferkeit, und rühmte namentlich diejenigen,
die sich vor allen andern durch Muth und Entschlossenheit
hcrvorgethan hatten. Aber Lob allein, so ehrenvoll es auch
war, dem ganzen Heer als Muster vorgestellt zu werden,
genügte nicht; es wurde auch noch von den rühmlichsten
Ehrenzeichen begleitet. Es wurden für die verschiedenen
Großthaten folgende Kronen ertheilt.
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