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kranz; efi waren geistige Wettstreite. Die neme,'-
sch en und die isth mischen Spiele wurden jedesmahl
im dritten Jahre bei der Stadt Nemca und au^ der
Land-Enge von Korinth gehalten.
Die Religion der Griechen war eine Mischung von
einheimischen und fremden Gottheiten und gottesdienst¬
lichen Gebräuchen. Sie borgten ihre zahlreichen Göt¬
ter von den Aegyptern, Phöniziern und andern Völkern
AstenS; aber selbst einzelne Oerter und Landschaften hat¬
ten eigene einheimische Götter, die allmählig Gegen¬
stände der Verehrung unter allen Griechen wurden.
Sie gaben ihren Göttern nicht, wie viele andere Völker,
Thiergestalten, sondern dachten ste sich als menschenähn¬
liche Wesen, mit menschlichen Bedürfnissen, Neigun¬
gen und Leidenschaften, nur legte man ihnen feinere,.be¬
weglichere, mit ewiger Kraft und Jugend begabte, Kör¬
per bei, und schrieb ihnen einen mächtigen Einfluß auf
die Natur und die sterblichen Menschen zu. Alles, was
in der Welt geschah und nicht sichtbar von Menschen
hcrrührte, hielt man für unmittelbare Wirkung der Göt¬
ter, die eigentlich nichts als Verstnnlichungen der Na¬
turkräfte, der"Elemente, so wie der Entstehung ver¬
schiedener nützlichen Erfindungen waren. Bereits in
den frühesten Zeiten ivar unter-'den Griechen die Vereh¬
rung der sogenannten zwölf großen Götter eingeführt,
welche ste Z ev 6 (Jupiter), P h ö b o 6 (Apollo), Posei-
don (Neptun), Ares (Mars), Hermes (Merkur),
Hephästos (Vulkan), Herä (Juno), Athenä
(Minerva), Artemis (Diana), Demeter (Ceres),
Aphrodite (Venus), Hestia (Vesta) nannten.
Zevs war unter diesen die mächtigste Gottheit. Später
wurden die Erzählungen von den Gottheiten durch Dich¬
ter und Künstler weiter ausgebildet und verschönert, und
die Zahl der Götter und Göttinnen vermehrt, woraus
die Mythologie oder Götterlehre entstand. Die Got-
teöverehrungen bestanden in Opfern, Reinigungen, Ge-