Gläubigen gehöre. Der neue Glaube wurde Islam
genannt, und ein Anhänger desselben MoSlem, wor-
aus durch verderbte Aussprache Muselmann entstanden
ist. Zehn Jahre nach seiner Flucht (632) endigte
Mohammed sein Leben durch Gift, das eine Feindinn
ihm beigebracht haben, soll, 6z Jahre alt. MohammedS
Nachfolger in der Herrschaft über Arabien waren an¬
gesehene Männer auü seinem Geschlechte, welche man
Khalifen, daS heißt Stellvertreter, nannte. Unter
ihrer Herrschaft gingen die Araber erobernd über die
Gränzen ihres Stammlandes hinaus und unterwarfen
sich mit raschem Siegesglücke Syrien, Palästina, die
phönizsschen Küstenländer, Aegypten, Cypern, RhoduS
und die Küstenländer von Nord-Afrika, sie bedrohten
daS griechische Kaiserthum selbst vor den Thoren von
Konstantinopel, und bezwangen endlich auch daS persi¬
sche Reich. Bei der Eroberung von Alexandrien in
Aegypten fielen die Ueberreste der großen Büchersamm¬
lung in die Gewalt der Araber, und wurden in die 4200
Vadstuben der Stadt verrheilt, welche, wie man er¬
zählt, ein halbes Jahr lang mit den erbeuteten Hand¬
schriften geheizt werden konnten. Bei diesen Eroberun¬
gen wurde den Christen, wenn sie ihre Steuer bezahlten,
Duldung und Schutz zugssichert. Greife, Werber,
Kinder und Geistliche schonte der arabische Heerführer,
Chalid, der die ersten großen Eroberungen machte, nur
nicht Mönche. — Die ersten Khalifen hatten, wie
Mohammed, ihren Sitz Ln Medina; später aber ( um
das I. 662) in Damask, bis endlich, gegen die Mitte
des achten Jahrhunderts, das prächtige Bagdad er¬
baut und der Hcrrschersitz wurde. Die Araber auf der
Küste von Nord-Afrika hatten sich mit den alten Be¬
wohnern dieses Landes vereinigt, und alle erhielten den
gemeinschaftlichen Nahmen Mauren, von dem alten
LandeSnahmen Mauritanien. Sie machten bald Ver¬
suche, in dem gegenüber liegenden Spanien zu landen,