10
Volkes. Ec thcilte ganz England nach alter germanischer
Weise in Grafschaften, diese in Hunderte, die Hunderte in
Zchnde oder Gemeinen von zehn Hausvätern, aus welcher
Einrichtung die Geschworncngcrichte entstanden sind. Er¬
starb 901, im ZOsten Jahre seiner Regierung, noch nicht
52 Jahr alt.
10. Otto der Große, König der Deut¬
schen und römischer Kaiser 950 (962).
Deutschland war bereits ein von Frankreich gesondertes
Reich, und hatte unter Otto's großem Vater, Heinrich I.,
(dem Vogelsteller) mehrere befestigte Orter gegen Ungern und
Slaven, besonders in Sachsen bekommen. Auch waren die
Ungern zuerst von diesem besiegt bei Merseburg (933). Aber
Otto brachte ihnen, als sie nochnials einen verheerenden
Einfall thaten, bei Augsburg (955) eine noch größere Nie¬
derlage bei. Eben so bezwang er die schon von seinem Va¬
ter bekriegten Slaven (Wenden) und Danen, und suchte sie
durch das Christcnthum zu bändigen, weshalb er mehrere
Bisthümer in ihrem Lande stiftete. Dabei hatte er oft har¬
ten Kampf gegen rebellische Vasallen und selbst gegen Brü¬
der und Söhne. Durch Tapferkeit und Glück nöthigtc er
alle zum Gehorsam, befreite die Königinn Adelheid von
ihrem Bedränger Berengar und brachte dadurch das König¬
reich Italien an die Könige von Deutschland (951), ließ sich
auch (962) zu Rom voni Pabstc zum Kaiser krönen. Als
der mächtigste Herrscher seiner Zeit überall gefürchtet und
geachtet beschloß Otto I. sein thatiges Leben 973, und wurde
zu Magdeburg beigesctzt.
Jl. Gregoriuö der Siebente, Pabst
1077.
Schon unter mehreren seiner Vorgänger war Hilde¬
vra nd, ein Ztaliäncr von ungewisser Herkunft, sehr ein¬
flußreich auf die Angelegenheiten des röniischcn Stuhles.
Noch mehr suchte er als Pabst (1073) die Kirche von aller
weltlichen Macht unabhängig zu machen, ja die Kirche über
den Staat zu erheben (Hierarchie). Den Aberglauben einer