Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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Worte, über das luxuriöse Verschwenden der 
eingezognen Klostergüter, hatte verneh¬ 
men müssen. Und Karl eiferte warlich! nicht 
ohne Grund. Denn gewis fand die Reforma¬ 
tion in manchen Landern nur deshalb so schnellen 
Eingang, weil man nach den Schätzen und Gü¬ 
tern der Geistlichkeit lüsterner war, als nach ge¬ 
reinigter Lehre. Mit Recht sagte deshalb Eras¬ 
mus: „der arme Luther habe manchen 
reich gemacht. •— 
Kommerstadt schilderte treu dem Kurfürsten 
des Kaiser- Aeusserungen. Moriz strebte in al¬ 
lem nach Karls Gnade und so kam denn sein Plan 
einer Schulverbesserung schnell zur Reife. 
Schon 1541 erklärte er seinen zu Freiberg 
versammelten Ständen, daß er gesonnen sei, die 
eröfneten geistlichen Lehen zu Stiftung von Schu¬ 
len zu verwenden, und den 17. Jan. 154z be¬ 
schloß ein Ausschuß der Stande, auf wiederholten 
Antrag des Kurfürsten, drei allge'meineLand- 
schulen in Pforta, Meissen und Mer¬ 
seburg zurBildung künftiger Staats¬ 
diener. 
Sammtliche Schulen wurden noch in demsel¬ 
ben Jahre erofnet, die zu Merseburg aber, weil 
sie, desSchmalkaldischen Krieges und der Kabalen 
des Bischofs wegen, nicht gedeihen wollte, 1550 
nach Grimma verlegt. Den ersten Lehrplan ent¬ 
warf Johann Rivius, im Geschmack seines 
Zeitalters, freilich etwas klostermüstg; doch ist er 
seit-
	        
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