Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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Barfüßer Kirche, wo sie den Ambrosianischen Lob¬ 
gesang anzustimmen bat, dafür, baß Gott ihr so 
heilsame Prüfungen auflege. 
Die Flucht der Elisabeth schildert ein (wahr¬ 
scheinlich gleichzeitiger) Annalist sehr anziehend in 
folgenden Versen: 
„Von Wartpurg gieng an dem Tage 
Des Königs dochter mit grosser clage 
Es mochte ein steynen herze erbarmen 
Ir kint trueg sy an iren armen 
Ir meyde vnd ir gesynde 
Trugen vnd furter dy andern kynde 
Darzu en iren henden 
Vnd begunden sich in dy stat wenden 
Sy wurden von den Leuten angesehen 
Als dy armen die zur spende gehen 
Sy truegen kleyder vnd bettegewandt 
Vnd surten die kinder an der hant." 
Auch giebt es davon ein schönes Gemälde in der 
Elisabethkirche, zu Marburg, wo sie begraben liegt. 
Einen armen Priester ausgenommen, stand, 
aus Furcht vor Heinrichs Zorn, Niemand der 
Unglücklichen in Eisenach bei, ia man behandelte 
fie gar verächtlich, wie der Geringsten Eine. So 
ward sie z. B. von „einer Pettellerin, der 
sie dye Allmosen offte vnd digke ge¬ 
geben hatte," von den „Schrittsthei- 
nen," die mitten in der Gasse, des tiefen Ko- 
thes wegen, gelegt waren, herabgestosen, „das 
fie yre Kinder waschen mufte." 
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