Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

cherheitswache, welche aber damals gewöhnlich 
alle die Greuel selbst übte, wogegen sie schützen 
sollte. -Auf Bcrkhöfers Geheis und Drohungen 
begaben sich Deputirte nach Torgau zu Banner, 
welcher vom Stifte Wurzen eine Kontribution 
von 12,000 Thlr. forderte, davon die Hälfte 
binnen 20 Tagen, der Rest aber 10 Tage spater, 
aufgebracht werden sollte. 
Den 8. kehrten die DepuLirten nach Wurzen 
zurück und den 10. schon ward Kavallerie in die 
Stadt gelegt, die Kontribution, im Weigerungs¬ 
fälle, mit Gewalt zu erpressen. Da mußten nun 
Tafelgelder für den Obersilieutnant Rauscher von 
Monschein geschafft werden, indes seine Leute iede 
Art von Gewaltthaten sich erlaubten; da erfolgte 
Durchmarsch auf Durchmarsch, verbunden mit 
Erpressungen und Mishandlungen, da stellte man 
sich einmal ums andre, als wollte man abziehen, 
blieb aber immer da. 
Letztres geschah blos die armen Bürger zu 
affen. Denn: heute werdet ihr uns los, wollt ihr 
nun, daß wir euch nicht Thüren und Fenster, 
Oefen, Tische, Banke rc. zerschlagen, ia wohl gar 
das Haus über dem Kopf ansiecken, so schafft 
Geld und Viktualien! — unter solchen Versiche¬ 
rungen und Drohungen erpreßte mancher Reuter 
5. io. 20. ia wohl zo bis 60 Thlr von seinem 
Wirthe, der alles gern gab, auch des Gemeinen 
Tornister, des Offiziers Wagen oder Packpferd 
mit Bedürfnissen und Leckereien füllte, um nur
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.