Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

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Rache, den Breslauer Bund für acht, riechen 
aber doch zum Frieden, bis man wenigstens die 
verdächtigen Fürsten um Auskunft gütlich ge- 
fragt babe. 
Damit einverstanden, blieb auch der Kur¬ 
fürst ganz ruhig. Der hitzige Landgraf aber 
sandte (17. Mai) seinem Schwiegervater, Herz. 
Georg von Sachsen, eine Kopie des Bundes, 
begleitet von einem Schreiben voll der bittersten 
Vorwürfe, worinn er unter andern sagt: Er 
wolle lieber ein Glied seines Leibes verlieren, als 
wissen, daß der Herzog mit in dem Bunde sei. 
Zugleich machte er in einem Manifeste an alle 
evangelische Fürsten den ganzen Bundesplan be¬ 
kannt, erklärte, daß er dem gedrohten Streiche 
zuvorkommen müsse und rückte auch wirklich mit 
seinen Truppen in das Mainzer und Bamberger 
Gebiet. 
Mehrere Fürsten, wie der König von Däne¬ 
mark, der Herzog von Preussen u. a. sagten 
Hülfe ihm zu. Aber wie erstaunte man, als die 
Beschuldigten, ganz im Tone des offenen Rechts 
und der tiefsten Kränkung, den Breslauer Bund 
für das Hirngespinst eines Boshaften erklärten 
und Nennung desselben verlangten. Geschehe 
dies aber nicht, so, schrieb unter andern Herz. 
Georg an den Landgrafen, „möcht ich versucht 
werden zu denken, E. Liebden erdicht es sel¬ 
ber und wöll also Ursach nehmen, unfreund¬ 
lichen Willen gegen mich armen al¬ 
ten Mann zu beginnen." 
Philipp
	        
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