79
langte später, wie die zu Plauen, unter den deutschen Or¬
den. Auch Len gen seid und Neu mark gehörten den
Dynasten von Mylau, wie nicht minder Netzschkau.
Wiedersbcrg und Sacbsgrün waren ehedem rcichs-
rittcrlich freie unmittelbare Reichsherrschaften, von de¬
nen jene fcühzeilig an die Voigte von Plauen, diese
an die Rcichsrittcr von Streitberg kam, welche zu den
angesehensten dieser kleinen Dynasten in Deutschland gehör¬
ten. Auch Treuen (Drewe) und Auerbach (Vrbach) wa¬
ren reichslehnhaste Festen.
Die Städte Oclsnitz, Adorf und Neukirchen
die ursprüngliches Zubehör der Reichsvoigtei Plauen waren'
entstanden wohl im 12. oder 13. Jahrhunderte: denn wir'
finden ihrer sammt ihren Kirchen schon im 13. und 14.
Jahrhunderte, als von langer Zeit her bestehend, gedacht.
Die Kirche zu Adorf stand, wie die zu Plauen und Nei«
chenbach. unter dem deutschen Orden.
Die kirchliche Oberaufsicht über das Voigtland
stand den Bischöfen von Naumburg zu.
Zweites Buch.
Die Zeit vom Ende der fiegicrnng Heinrichs des Erlanch-
tcn bis 3ur Erwerbung der herzoglich sächsischen Lande
unter Friedrich dem Streitbaren.
(12S8 —1423.)
!. A uise r tiche £1 ö e r [} e r r e n.
1. Rudolph von Habsbürg bewog noch kurz vor
seinem Tode den Landgrafen Albrecht (den Entarteten) von
Thüringen zur Herausgabe des P le i ß n erl an ds (10. Nov.
1290), zwar gegen das Versprechen der nachträglichen Her«,
auszahlung von 10,000 Mark Silbers, welche aber wohl
unterblieben ist. da Rudolf schon am 15. Juli 1291 starb.