Full text: [Geschichte des Mittelalters] (Theil 2)

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Volkes. Hier war eine große Lücke auszufüllen, ein weites Feld für die 
künftige Staatenentwickelung. Noch immer gab es keine gesicherten Insti¬ 
tutionen, kein über allen Zweifel erhabenes Recht, keine allgemein gültige 
geschriebene Gesetzgebung. Macht und Gewalt auf der einen, Druck und 
Abhängigkeit auf der andern Seite, das war das Kaiserreich. Aber schon 
wuchs in dem Bürgerthum ein Mittelglied heran, welches der Geschichte 
neue Bahnen eröffnen sollte; und noch eine andere Wendung bereitete sich 
vor, eine der wunderbarsten Erscheinungen in dem Leben der mittelalter¬ 
lichen Völker, die verbinden sollte, was getrennt war, und verschmelzen, 
was sich abstieß, eine neue, aus geistige und gemüthliche Interessen 
gegründete und im vollen Strom der Begeisterung ausgeführte Völker¬ 
wanderung, die Kreuzzüge, aus welchen die Blüthe des Mittelalters, 
das Ritterthum und die romantische Poesie in vollem Glanze hervorge¬ 
gangen sind.
	        
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