III. Abschn. Die Römer, b. z. Untergange der Republik, 31 v. Chr. 43
die Tiber ausgesetzt, aber wunderbar gerettet (Wölfin. Fau-
stulus. Acca Larentia). Als sie herangewachsen waren, er¬
hoben sie nach Ermordung des Amulius ihren Großvater
wieder auf den Thron, und mit dessen Erlaubniß wurde nun
von ihnen an der Stelle der Tiber, wo sie gesunden wa¬
ren, i. I.
753 Sftptn erbaut. Remus wurde während des Baues von
seinem Bruder Romulus erschlagen, und dieser wurde nun
König.
§. 30.
Sagen von den römischen Königen. — Ro-
mulus bevölkerte die neue Stadt durch Anlegung eines
Asyls und durch den Raub der Sabine rinnen, und ver¬
band mit sich die besiegten Völker (gemeinschaftliche Regie¬
rung mit dem Könige Tatius von Cures). Nach seinem
plötzlichen Tode wurde der Sabiner Numa Pompilius
König, der die Wildheit des Volkes durch religiöse Gebräuche
milderte (Verpflanzung des Ordens der Vestalinnen nach
Rom). — Sein Nachfolger, der Latiner Tullus Hofii-
lius, zerstörte Alba longa (Kampf der Horatier und Cu-
riatier), und versetzte die Einwohner nach Rom. — Noch
mehr vergrößerte sich die Macht Roms unter dem vierten
Könige, dem Sabiner Ancus Marcius. Unter seiner
Regierung kam der Lucumo Tarquinius aus Etrurien,
wohin sein Vater aus Corinth eingewandert war, nach Rom
(Tänaquil). Nach dem Tode des Königs wurde er Vor¬
mund der Söhne desselben, und endlich selbst König (Tar¬
quinius der Alte). Er vergrößerte Rom, und verschö¬
nerte es durch Bauwerke (Cloaken, Forum, Circus). — Nach
seiner durch die Söhne des Ancus bewirkten Ermordung folgte
ihm sein Pflegesohn Servius Tullius, der durch weise
Einrichtungen das Wohl des Staates beförderte. Seine bei¬
den Töchter (Tullia) vermählte er mit "den Söhnen des
Tarquinius, dem Lucius und Aruns; doch Lucius tödtete
seine Gattin, und heirathete dann die jüngere Tullia, die
den Aruns ermordet hatte. Darauf ermordete er auch den
Servius Tullius, und machte sich selbst zum Könige (Tar¬
quinius der Uebermüthige). Er erweiterte das Ge¬
biet Roms durch Eroberungen/und erbaute das Capital
mit dem dreifachen Tempel des Jupiter, der Juno und Mi¬
nerva, wo die sibyllinischen Bücher niedergelegt wur¬
den. Dabei aber machte er sich durch Grausamkeiten ver¬
haßt, und wüthete selbst gegen seine Verwandten (List des
Junius Brutus). Während der Belagerung von AEdea
mißhandelte sein Sohn Sextus Tarquinius die tugend¬