297
Erster Zeitraum.
nicht geben. Dazu hatten Leute, die ihn beneideten,
ihm durch Verläumdung geschadet-
Unter solchen Umwänden verzögerte sich seine dritte
Abfahrt bis in daS Jahr 1496; dann erst fuhr er in
Gesellschaft einer Menge von Missethätern, die er sich
zu Colonisten ausgebeten hatte, wieder aus Europa
ab, und noch weiter nach Süden, wo er die Insel Tri¬
nidad, am Ausflüsse des Oronorostromes, auf¬
fand, und sich bald überzeugte, daß er nun das eigent¬
liche feste Land von West- Indien entdeckt habe.
Auf Sanct Domingo, wohin er sich nun begab,
fand er alles in Unordnung; die Indianer waren von
den Spaniern gemishandelt worden, und hatten sich
empört, auch viele ihrer Bedrücker im gerechten Zorne
getödtet.
Einer von Columbus Untergebern hatte viele Spa¬
nier gegen ihn aufgehetzt, Unruhen gestiftet, und eben
als Columbus anlangte, liefen die europäischen Bewoh¬
ner der Insel Gefahr, Hungers zu sterben, weil jener
Unruhstifter sich mit dem Proviante entfernt hatte. Nur
die Klugheit und Redlichkeit des Columbus rettete ihn
selbst und die Colonisten. Und dennoch gelang es sei¬
nen Feinden in Spanien, ihn durch Verläumdung zu
stürzen. Auf Befehl des Königs wurde er (1500) sei¬
nes Statthalteramtes entsetzt, gefangen genommen,
mit seinen beiden Brüdern in Fesseln gelegt und nach
Spanien gesandt. Er rechtfertigte sich bündig, und
wurde freigesprochen, aber weiter nichts; und ein ge¬
wisser Ovando erhielt seine Stelle als Statthalter
in der Kolonie. > !
Wie sehr ihn dies auch verdroß, so war er doch zu
leidenschaftlich für die Ausführung seiner Plane, als
/