t
Dritter Zeitraum. 33
bas Gehirn und die gröbern Blutgefäße heraus, und
füllte die leeren Stellen mit starken Gewürzen, umwck-
keire ferner den ganzen Körper mit Binden und bestrich
die Haut nnt Gummi. Eine so verhärtete Leiche nennt
man eine Mumie. < Noch jetzt sind deren mehrere
vorhanden). Die alten Aegyprer nannten diese Ge¬
wölbe ihre Wohnungen, ihre Hauser aber wurden
nur die Herbergen genannt, weil sie ein anderes Leben
nach dem Tode glaubten, wozu sie die Seelen Wan¬
derung als Mittel annahmen; sie glaubten nämlich^
wenn ein Mensch stürbe, so ginge seine Seele flugs
wieder in ein anderes Wesen über.
Die Obelisken waren viereckigte, glatte Säu¬
len von Granitstein aus einem Stück, die, schlanken
Thürmen gleich am Eingänge der Pallaste, Tempel
und Säulengänge standen Ihre Höhe war verschie¬
den, die höchsten waren 9c>Ellen, die kleinsten 25 El¬
len hoch; die höchsten hatten unten 12 Ellen in der
Lange; noch jetzt sieht man Obelisken in Aegypten.
Don den Pyramiden werdet Ihr wol schon
gehört haben; sie sind Wunder des menschlichen Fleißes
und ein Beweis, was der Mensch mit festem Willen
vermag. Denkt Euch ein viereckigtes Gebäude, dessen
glatte, aber schräge Wände zur Höhe streben, das ohne
Spitze, ganz stumpf ist Die Höhe betragt 270 El¬
len und der Umfang (unten am Fuß) 660 Ellen;
ohne Thüren, Fenster oder sonstige Oeffnung, erbaut
von großen aufeinander gethürmten Granit- und an¬
deren Steinen, die alle glatt behauen und polirt sind:
Habt Ihr Euch dieses lebhaft gedacht, so seht Ihr eine
der größten Pyramiden vor Euch. In allen waren 40
solcher ungeheuren Gebäude, die in Mittelägypten auf